Im Kulturkeller Weinhaus Mehling, Hauptstrasse 30, 97816 Lohr am Main Eintritt: 5 € |
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Wanda mein Wunder |
Wanda mein WunderPressestimmenAuch Wanda scheint die Familie zu mögen, vor allem Josef, den sie pflegt - vielleicht, weil beide nicht so richtig dazugehören. Eine Chance, diese Beziehung zu romantisieren, lässt Regisseurin Bettina Oberli, die mit Cooky Ziesche zusammen auch das Drehbuch geschrieben hat, dem Zuschauer aber nicht. Josef steckt Wanda Geld zu, dafür hat sie Sex mit ihm. Es ist ein Schock, aber nur ein kleiner: Wanda wirkt nicht wie ein Opfer, sondern tritt als selbstbewusste, souveräne Geschäftsfrau auf, die ihre Pflegearbeit gern macht und die Gelegenheitsprostituion in Kauf nimmt, weil sie als alleinerziehende Mutter das Geld braucht. Ihr Selbstbewusstsein tut gut, wir sind hier nicht in einem Ken-Loach-Film: Statt vom Leben gegerbte Gesichter und Geschichten sehen wir der von Agnieszka Grochowska zauberhaft verkörperten Wanda zu, wie sie zunächst der Schweizer Familie das Leben versüßt - und es dann auf den Kopf stellt.
Martina Knoben - Süddeutsche Zeitung Oberli unterhält uns im ursprünglichen Sinn des Wortes: Sie spendet der Seele und dem Geist der Zuschauer*innen wertvolle Nahrung und lässt gleichzeitig ahnen, was im Plot und im Leben Sinn macht. So im letzten Satz des Films, wenn Elsa Wanda nachrennt und ruft: «Es ist genug Platz in unserem Haus». In diesem Satz ist der offene Ausgang angedeutet, wenn auch die finanziellen, juristischen, politischen Implikationen, die im Untergrund der Geschichte schwelen, bloss angetippt, nicht ausgewalzt sind. Das scheint mir ein wesentliches Verdienst von «Wanda, mein Wunder» zu sein: Der Film gibt nicht vor, Lösungen der Familienkonflikte und Weltprobleme zu kennen; er weist uns in die richtige Richtung zum Weiterdenken und Sinnieren. Aus dem Interview mit Bettina Oberli TrailerFotos |
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