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Filme Januar / Februar 2024

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MI 08. Januar 2024
18:00 DF & 20:15 DF
Gloria

von Margherita Vicario
Italien, Schweiz 2024,106 min

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Gloria

Ein Fanal gegen das Verschweigen weiblicher Kreativität.
Das Jahr beginnt mit einem veritablen Paukenschlag! Da vertieft sich Margherita Vicario (italienische Popsängerin, geboren 1988) in den Archiven, um zu verstehen, warum weibliche Künstlerinnen in der Musikgeschichte vergangener Jahrhunderte nicht vorkommen. Im Interview schreibt sie: "Ich bin Sängerin, Songwriterin sowie Musikerin und fragte mich: „Warum kenne ich keine einzige große Komponistin in der Geschichte? Also begab ich mich auf die Suche und entdeckte, dass es viele Musikerinnen und Komponistinnen gegeben hat, aber nur sehr wenige sind in die Geschichte eingegangen bzw. wurden erwähnt."

Ihren Frust über das jahrhundertlange Verschweigen weiblicher Kreativität, hat Vicario in ihrem Erstlingsfilm Gloria "herausgejazzt". Das hat bei der ehrwürdigen Kritikerriege bei der Berlinale 2024 zu Schnappatmung geführt: Einen historischen Film über die Musikerziehung im 18. Jahrhundert mit eingängig moderner Musik verbinden ... Brrrr! An die wunderbare Brechtsche Technik der Verfremdung hat dabei keiner gedacht. Vicario schreibt dazu: "Ich habe mich generell sehr um die Wahrhaftigkeit dieser Geschichte bemüht. Auch wenn sie, um ehrlich zu sein, voller fantastischer Blitze und musikalischer Zeitsprünge ist. Sie hat aber auch den Ehrgeiz, die tatsächlichen Bedingungen der Musikerinnen und Musiker in ihrer Zeit zu zeigen."

Gloria beginnt schon fulminant, wenn die Kamera langsam auf das geschäftig rythmische Treiben der Mägde und Klosterschülerinnen zufährt und die Musik in Vivaldis Gloria in Excelsis Deo übergeht. Wir lernen die Gruppe junger Frauen in einem Waisenhaus kennen, die im späten 18. Jahrhundert von einem grausamen Maestro im Priestergewand erzogen und geleitet werden. Deren Überlebensstrategie liegt in der Solidarität und in der Musik, die sie in ihrer freien Zeit immer weiter von den starren sakralen Elementen weg führt.
Da schwebt der Film vom historisch bitteren Alltag hinter Klostermauern in einen Himmel weiblicher Kreativität. "Es sind vor allem der Sound, die Rhythmen, die revolutionär-feminine Interpretation der Musikgeschichte, die "Gloria!" zu einem Ereignis werden lassen", schreibt Anna Wollner auf NDR-Kultur.

Fazit: Swinging into 2025!

Interview mit der Regisseurin Margherita Vicario


 

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