Im Kulturkeller Weinhaus Mehling, Hauptstrasse 30, 97816 Lohr am Main Eintritt: 5 € |
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Wir sind dann wohl die Angehörigen |
Wir sind dann wohl die AngehörigenPressestimmenWie es zu dem initialen Trauma kommt, davon erzählt Schmids Film in den ruhigen, intensiven, betont alltäglichen, fast schon banalen Bildern und Szenen, die wir aus seinen Filmen kennen. Das ist seine Handschrift, und diese Handschrift ist auch in diesem Fall ein Instrument, das so präzise wie subkutan die sich mehr und mehr im Strudel der Verzweiflung verlierenden Angehörigen (und Freunde) von Reemtsma begleitet und ganz nebenbei auch von der blauäugigen Unfähigkeit des deutschen Polizeiapparates erzählt, der selbst nach den einschneidenden RAF-Erfahrungen alles andere als professionell arbeitet. Dem Keller des Entführten entspricht die Gefangenschaft der Angehörigen daheim, deren Zuhause zur Einsatzzentrale wird. Zwei Polizisten ziehen ein, die sich als "Angehörigenbetreuer" mit Codenamen vorstellen, alles wird verkabelt, das Telefon abgehört, das ist so grotesk wie beklemmend. Die Mutter holt außerdem den befreundeten Rechtsanwalt Johann Schwenn (Justus von Dohnányi) ins Haus und einen Freund der Familie (Hans Löw), der sich um Johann kümmert. Alle warten auf Nachrichten der Entführer. Dabei gelingen dem Film präzise Psychogramme, wenn etwa der überhebliche Rechtsanwalt Schwenn bei den Telefonaten mit den Entführern Fehler macht und unter dem Druck schließlich zusammenbricht. Martina Knoben - Süddeutsche Zeitung Trailer |
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