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Triangle of Sadness
SE, DE, FR, GB 2022, 142 min
• Darsteller
Carl: Harris Dickinson
Yaya: Charlbi Dean
Therese: Iris Berben
Vera: Sunnyi Melles
Der Kapitän: Woody Harrelson
• Crew
Regie: Ruben Östlund
Buch: Ruben Östlund
Kamera: Fredrik Wenzel
Schnitt: Mikel Cee Karlsson & Ruben Östlund

 


















Triangle of Sadness

Pressestimmen

Diesen mit Gusto ausgemalten Mikrokosmos des Narrenschiffs, das natürlich auch ein Spiegel unserer spätkapitalistischen Gesellschaften ist, lässt Östlund schließlich in einem beispiellosen Exzess implodieren. Das noble Captain's Dinner verwandelt sich im Sturm in eine Kotzorgie. Auch diese Szene zählt zu den Aspekten des Films, die zweifellos haften bleiben, weil sie so bewusst jede Geschmacksgrenze überschreitet. Neben Östlunds Lust an der Provokation lässt sich daraus aber auch ein authentischer Ausdruck der Wut angesichts all des Unrechts und Bullshits dieser Welt lesen. Und darum ist es eine Sequenz, die zugleich Ekel und Vergnügen hervorruft (oder zumindest hervorrufen kann). Und es ist nicht das Ende der Turbulenzen. Auf einer einsamen Insel finden sich einige Überlebende wieder – und erleben nun die Umkehrung der Hierarchie . . .

Patrick Seyboth - epd FILM

Dann jedoch wechselt die Sozi­al­sa­tire schlag­artig zur Gross-Out-Comedy. Jetzt wird buchs­täb­lich gekotzt. Dafür verant­wort­lich ist aller­dings nicht die Ober­fläch­lich­keit, sondern der vergam­melte Fisch, der beim Kapi­täns­dinner gereicht wird. Und so schießen orange-braune Fontänen von Magen­in­halt durch die Luft, bevor zum Grande Finale die Abwas­ser­lei­tungen komplett den Geist aufgeben und sich über alle Decks eine Sintflut aus Fäkalien ergießt. Der Spaß, den Östlund beim Insze­nieren dieser Schwei­nerei hatte, lässt sich nicht übersehen. Und das Vergnügen, das man selbst an ihr hat, kann man schwer leugnen. Selbst als Anhänger des Niveaus wird man einfach mitge­rissen und erfreut sich am Erbrechen. Und so schwer es ist, man sollte es sich einge­stehen: Es ist die simple Scha­den­freude. Nach dem ganzen über­heb­li­chen und aufge­setzten Getue wünscht man es den Prot­ago­nisten einfach. Wenn sich dann noch der kommu­nis­ti­sche Kapitän aus den USA und der russische Kapi­ta­list über den Laut­spre­cher ein ange­sof­fenes Rededuell liefern, wird es klar: nicht nur auf die Etikette wird sich erbrochen, sondern auch auf die ideo­lo­gi­schen Werte, die nur noch leere Worthülsen sind.

Axel Timo Purr - artechock.de

Trailer


 

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