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Emilia Perez
Frankreich 2024, 130 min
• Darsteller:
Rita: Zoe Saldaña
Emilia: Karla Sofía Gascón
Jessi: Selena Gomez
Epifania: Adriana Paz
Gustavo Brun: Édgar Ramirez
• Crew
Regie: Jacques Audiard
Drehbuch: Jacques Audiard
Kamera: Paul Guilhaume
Schnitt: Juliette Welfling
Originalmusik und Songs: Clément Ducol, Camille

 



























Emilia Perez

Pressestimmen

Im Zentrum steht die Frage, inwieweit Menschen sich wirklich verändern können und Wiedergutmachung möglich ist. Lassen sich mit dem alten Leben auch schlechte Wesenszüge einfach so abstreifen? Gleich mehrere weibliche Selbstermächtigungen sind es, die hier ineinandergreifen: Die Transformation von Manitas zu Emilia überwindet nicht nur Geschlechtergrenzen, sondern wandelt auch einen skrupellosen Verbrecher zur philanthropisch engagierten Frau, die sich für Opfer der Kartellkriminalität und die Familien Hunderter »Verschwundener« einsetzt. Was sie dagegen nicht überwinden kann, ist die Trennung von ihren Kindern, und so nimmt sie erneut Kontakt zu Rita auf, um ihre Familie nach Mexiko zurückzuholen. Dabei gibt sich Emilia als bislang unbekannte Cousine Manitas' aus, die sich nun liebevoll um die Verwandtschaft kümmern will.
Thomas Abeltshauser - epd-film.de

Alles ist hier nur Show. Diese Artifizialität spiegelt der Film auch in seiner Optik wider: Kulissen sind Kulissen, oft wird alles dunkel, die Scheinwerfer sind nur auf die Singenden gerichtet, ihre Umgebung verharrt wie eingefroren. Audiard vollführt den tollkühnen Spagat zwischen der kruden politischen Realität, wie man sie von einem Thriller über den mexikanischen Drogenkrieg erwarten würde, und einer Musicalbühne. Für die Musik hat Audiard den französischen Komponisten Clément Ducol engagiert, der schon die Lieder für Leos Carax' "Annette" lieferte. Hier sind die Songs ähnlich seltsam: schön, ein bisschen schräg und wenig eingängig, gehen aber unter die Haut. Man ist sich nach diesem Filmerlebnis nicht ganz sicher, was man gerade gesehen hat. Ganz der Logik des Musicals widersprechend, bietet Audiard keine einfache Identifizierung an, keiner ist unschuldig, aber einfach verurteilen lässt sich auch niemand. Was es gibt, sind große Emotionen und einen spektakulären Showdown, von dem man mitgerissen wird, ob man will oder nicht. In jedem Fall ist Audiards Film ein faszinierendes Kinoexperiment, das es sich anzusehen lohnt.
Alice Fischer - perlentaucher.de

Ein Land im Ausverkauf. Auf den Straßen von Mexiko-Stadt sind Lautsprecher-Wagen unterwegs, im immergleichen Rhythmus verkünden sie, Matratzen, Waschmaschinen, Kühlschränke und ähnliches kaufen zu wollen. Während die Jagd auf diese materiellen Besitztümer noch im Gange ist, gibt es an moralischen Wertmaßstäben anscheinend nur noch wenig zu holen. Mit der Anwältin Rita eilt eine Frau durch die nächtliche Metropole, die den Grad der menschlichen Korrumpierbarkeit aus dem Effeff kennt und selbst daran teilhat, die Grenze immer noch weiter zu verschieben. Wenn Rita sich nun in der Eröffnungsszene von „Emilia Pérez“ unmittelbar an die Zuschauer zu richten scheint, folgt sie damit den vertrauten Strategien, die gern hinter diesem Bruch der „Vierten Wand“ stecken: Rita stellt eine Komplizenschaft mit dem Publikum her und nimmt dessen Verständnis auch dort als gegeben an, wo sie ihr Tun nur notdürftig mit den zynischen Zwängen ihres Berufsstands rechtfertigen kann. Denn als Gehilfin ihres Chefs steckt sie in der ewigen Zwickmühle, mit den von ihr verfassten Plädoyers die Freiheit von Drogendealern und Mördern zu sichern – und trotzdem beruflich nicht vorwärtszukommen. Wenn sich je eine Figur für einen Faustischen Pakt aufdrängte, dann Rita.
Marius Nobach - filmdienst.de

Trailer


 

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