Im Kulturkeller Weinhaus Mehling, Hauptstrasse 30, 97816 Lohr am Main Eintritt: 5 € |
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Aus dem Nichts |
Aus dem NichtsPressestimmenDie zweite BombeVor Beginn von "Aus dem Nichts" sollte man am besten tief Luft holen, denn so viel vor wie dieser Film hat das deutsche Kino in diesem Jahr sonst nicht. Seit sechs Jahren sind Justiz, Untersuchungsausschüsse, Aktionsbündnisse und Medien damit beschäftigt, die Verbrechen des NSU aufzuklären, seit vier Jahren wird am Oberlandesgericht München Beate Zschäpe der Prozess gemacht. Doch nur 106 Minuten müssen bei Fatih Akin und Co-Autor Hark Bohm ausreichen, um diesen Komplex zu einem Film zu verdichten. Ein ehemaliger Dealer, aha, Kurde, soso„Aus dem Nichts“ ist ein leiser, zuweilen auch manierierter Film, ein Film mit und für Diane Kruger in ihrer ersten deutschsprachigen Rolle. Sie macht viel aus der Gelegenheit, einen uneindeutigen Charakter zu spielen: die klischeehaft blonde Deutsche im Hamburger Migrantenumfeld, eine Frau mit abgebrochenem Germanistikstudium, die schreit wie ein waidwundes Tier, aus Trauer kokst und vor sprachlicher Vulgarität nicht zurückschreckt, als schwarz gekleidete Rächerin auftritt, doch vor allem schweigt und aussieht, als könne sie jeden Moment an ihrer inneren Leere zerbrechen. Dafür hat sie in Cannes die Auszeichnung als beste Schauspielerin bekommen. Ohne Zweifel ist Fatih Akin, der mit Gegen die Wand (2004) Sibel Kekilli entdeckt hat, ein großer Frauenregisseur und ein klassischer Gefühlsregisseur, geschaffen für Bilder physischer Dynamik und emotionalen Innendrucks. Fast die Hälfte des Films, so wirkt es zumindest, spielt sich in Großaufnahmen von Diane Krugers Gesicht ab. Ein Lidschlag trennt sterbensmüde Verzweiflung von erbarmungsloser Versteinerung. TrailerLinksInterview mit 'Fatih Akin, geführt von Fatma Aydemir in der tazFotos |
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