Im Kulturkeller Weinhaus Mehling, Hauptstrasse 30, 97816 Lohr am Main Eintritt: 5 € |
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Zwei Herren im Anzug |
Zwei Herren im Anzug
PressestimmenDas ist ein After-Herbert-Achternbusch-Bombeneinschlag ins Kino der Berliner Republik. "Die Sensation ist zunächst mal, wie der Hauptdarsteller und all die anderen die Sätze und Worte der Dialoge sprechen, sie mal rauh brechen, mal weich ziehen. Vor allem der Pankraz, der dabei allmählich so derart zu einer armen selbstmitleidigen bayrischen Sau mutiert, dass man beim Zuschauen über das Können Bierbichlers innerlich jubiliert." "Bierbichler [wurde] von Achternbusch-Film zu Achternbusch-Film minimalistischer, und heute gelingt ihm hier eine im Detail perfekt genaue Unterscheidung seiner beiden Väter-Figuren, bis zum Höhepunkt in der denkwürdigen Faschingsnacht 1954, als er die Not des Pankraz offen, blutend quasi, zu Tage legt. [...] "In einer der tollsten Szenen von "Zwei Herren im Anzug" fällt ein entscheidender Satz: "Sie glauben, Sie können Vergangenes so darstellen, wie es wirklich war." Gesagt von dem Regisseur Josef Bierbichler gespielten Wirt Pankraz, der in dieser Szene als Vorsitzender einer Jury amtiert." “"Zwei Herren im Anzug" ist also ein bitterböser Heimatfilm – und zugleich eine Hommage, vor allem an deutschsprachige Filmgranden, mit denen Bierbichler teils selbst gearbeitet hat. Michael Hanekes Schwarze-Pädagogik-Epos "Das weiße Band" spricht aus den schwarz-weiß gefilmten frühen Episoden. Störrischer Eigensinn und eine kritische Hassliebe zu Bayern verbinde Bierbichler mit Herbert Achternbusch, mit dem er und seine Schwester in den 70ern Filme drehten und im elterlichen Gasthaus am Starnberger See zusammenlebten. Seine Skepsis gegenüber medialer Unterhaltung teilt Bierbichler mit den Protagonisten des Neuen Deutschen Films – Dorfaufnahmen lassen denn auch an Edgar Reitz’ "Heimat"-Trilogie denken, die exaltiert-groteske Faschingsfeier, bei der besoffene Masken zur schrägen Neo-Volksmusik von Kofelgschroa das Wirtshaus verwüsten, an Rainer Werner Fassbinders Optik. Und durchgehend verweigert der Film den glatten Fluss gängiger Kinomontage, er bleibt stockend, sperrig, spröde." TrailerLinksNicht verpassen: Titel Thesen Temperamente Sendung mit Bierbichler Interview.Fotos |
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