Im Kulturkeller Weinhaus Mehling, Hauptstrasse 30, 97816 Lohr am Main Eintritt: 5 € |
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Intrige |
IntrigePressestimmenMan könnte viel sagen über diesen sehr gelungenen Film, in dem jede Kameraeinstellung wie ein Gemälde aussieht. Wie ein verrußtes, schmuddeliges Bild, das zu lange in Amtsstuben hing, in denen Vorurteile und Missgunst nie rausgelüftet werden konnten, weil das Fenster immer klemmt, so wie in Picquarts Büro. Das Erzähltempo ist perfekt austariert, die Schauspieler sind allesamt hervorragend. Auch sein Plot gäbe genug her für Rezensionen, die sich ganz auf die Aktualität dieses historischen Paradefalls von Antisemitismus konzentrieren. Die Dreyfus-Affäre, die der Film akribisch und so spannend nachzeichnet wie eine Detektivgeschichte, spaltete Frankreich über Jahre hinweg, bis sich Émile Zola in seinem berühmten offenen Brief unter dem Titel "J'Accuse ...!" (Ich klage an) einmischte, der Fall wieder aufgerollt und Dreyfus schließlich begnadigt und später rehabilitiert wurde. Ein relevantes Thema in einer Zeit, in der ein schon historisch geglaubter Antisemitismus wieder erschreckend offen gezeigt wird. Man sollte sparsam mit Superlativen hantieren, aber dieser Film ist ein Meisterwerk. Den Plot hat bereits die Geschichte geliefert, Polanski orientiert sich mit seinem Drehbuchschreiber, dem Bestsellerautor Robert Harris, der 2013 einen Roman zum Thema verfasste, daher recht weitgehend am historischen Stoff. Er konzentriert sich auf die Charaktere, deren Innenleben sich durch ein Minimum an Gesten und Mimik offenbart. Hier wird nichts aktualisiert, hier wird die Vergangenheit fast dokumentarisch wiedererweckt. Die Gesichter, vor allem die der von politischen Manövern, Taktik und Strategie deformierten Politiker, sind wie aus Gemälden herausgeschnitten. OriginaltrailerFotos |
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