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Im Kulturkeller Weinhaus Mehling, Hauptstrasse 30, 97816 Lohr am Main Eintritt: 5 € |
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BIRD |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() BIRDPressestimmenUnd wie in den eben genannten Beispielen erzählt auch Arnold von einer Erlösung, die so schön ist, dass es sich allein schon deswegen lohnt, diesen Film anzuschauen. Ein Film, der nicht immer einfach ist, der vor allem in der ersten halben Stunde mit seiner wilden Handkamera und ethnografisch-dokumentarischen Achterbahnfahrten überfordern mag, doch mit jeder weiteren Minute belohnt, überrascht und schockiert. Vor allem mit der großartigen Einleitung des Endes, der Szene am Bahnhof, in der ein trauriger Abschied zu einer so zärtlichen Familienzusammenführung wird, das einem ganz schwindelig wird. „Bird“ taucht regelrecht ein in das Leben und die Gefühlswelt seiner oft trotzig-wütenden, dann aber auch wieder neugierigen und verletzlichen Protagonistin. Sonnenstrahlen schimmern zu Beginn ins Bild, während die Kamera Bailey auf die Pelle rückt und man sie schwer atmen hört. Die Inszenierung ist sowohl sozialrealistisch als auch impressionistisch. Den von Armut, Drogenkonsum und häuslicher Gewalt geprägten Alltag eines heruntergekommenen Bezirks in der englischen Küstenstadt Gravesend fängt Arnold mit grobkörnigen Handkamerabildern ein, die Authentizität und Nähe vermitteln. Zugleich überhöht die Regisseurin die Geschichte aber mit poetischer Sinnlichkeit. Forscht man ein wenig nach, stößt man schnell auf Parallelen zwischen der Regisseurin und ihrer Hauptfigur. Beide wachsen, genauer gesagt wuchsen in der Grafschaft Kent auf. Beide stammen aus ähnlichen familiären Verhältnissen und beide mussten schon früh Verantwortung für die Geschwister übernehmen, da ihre Eltern dazu nicht willens oder in der Lage waren. Weiß man all dies, dann kann man sich leicht vorstellen, woher die unübersehbare Empathie Arnolds für Bailey kommt, die so viel älter erscheint, als sie eigentlich ist. Insbesondere am Anfang bringt die Kamera in Verbindung mit der rüden und lauten Musik, die wir hören, Baileys Wut und Ziellosigkeit adäquat auf die Leinwand und diese Energie überträgt sich fast unmittelbar auf das Publikum.
Trailer |
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