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Lolita lesen in Teheran
Ialien, Israel 2025
• Darsteller:
Azar Nafisi:GOLSHIFTEH FARAHANI
Sanaz:ZAR AMI
Nassrin:MINA KAVANI
Mahshid: BAHAR BEIHAGHI
Yassi: ISABELLA NEFAR
Manna: RAHA RAHBARI
Azin: LARA WOLF
Bijan: ARASH MARANDI
• Crew
Regie: ERAN RIKLIS
Drehbuch: MARJORIE DAVID
Kamera: HÉLÈNE LOUVART
Schnitt: ARIK LAHAV-LEIBOVICH
Musik: YONATAN RIKLIS

 



























Lolita lesen in Teheran

Pressestimmen

Der Titel »Lolita lesen in Teheran« mag skurril klingen, doch er berührt eine nicht gerne zur Kenntnis genommene Binsenweisheit. So kann die Literaturwissenschaftlerin Azar Nafisi nach Erteilung eines Lehrverbots an der Universität Teheran – wegen Verweigerung des Hijabs – nur noch heimlich unterrichten. In einem klandestinen Zirkel diskutiert sie Nabokovs Skandalroman »Lolita« aus dem Jahr 1955. In den Augen der Revolutionswächter, deren Argumentation der Film zu Beginn präzise seziert, ist diese Schilderung der sexuellen Beziehung eines Erwachsenen zu einer 12-Jährigen ein rotes Tuch. Azar Nafisi spießt einen anderen Aspekt dieses Buches auf. Jene pädophilen Fantasien, die »Lolita« ausbuchstabiert, werden nämlich nicht nur von Männern aus der dekadenten westlichen Hemisphäre entwickelt. Da auch im Iran nach der islamischen Revolution die Anzahl der Kinderehen anstieg, spricht eine der Studentinnen den Schlüsselsatz aus: »Sind wir alle Lolitas?«
Manfred Riepe - epd-film.de

Vielleicht ist das Erstaunlichste an Lolita lesen in Teheran, dass ein Film über die Vergangenheit so direkt in meine Gegenwart spricht. In Riklis’ Bildern erkenne ich jene stillen Innenräume wieder, in denen viele von uns heimlich atmen lernten: ein geschlossenes Fenster, ein aufgeklapptes Buch, ein Satz, der trotz allem ausgesprochen wird. Die Frauen auf der Leinwand könnten meine älteren Schwestern sein – heimliche Leserinnen, deren leises Aufbegehren nur jene bemerkten, die es kannten. Der Film verklärt dieses Flüstern nicht, aber er macht es hörbar. Und erinnert daran, dass Widerstand manchmal nichts weiter braucht als einen Ort, ein Buch und den Mut, die eigene Stimme nicht verstummen zu lassen.
Omid Rezaee - zeit.de <

Es gibt Filme, die nicht einfach erzählt werden, sondern ausge­halten werden müssen, weil sie im Kern jenes fragile Flimmern tragen, das entsteht, wenn Erin­ne­rung und Gegenwart anein­ander reiben. Lolita lesen in Teheran ist so ein Film: ein Werk, das seine poli­ti­sche Inten­sität nie ausstellt, sondern in die kleinen Bewe­gungen der Figuren legt, in die Pausen, die Blicke, die atmende Stille. Eran Riklis, ein Regisseur mit sicherem Gespür für Zwischen­töne, insze­niert die Adaption von Azar Nafisis Memoiren mit jener kontrol­lierten Ruhe, die weiß, dass der Alltag der Unter­drü­ckung lauter ist als jede Filmmusik. Gols­hifteh Farahani als Azar Nafisi trägt dieses Projekt mit einer emotio­nalen Tiefen­schärfe, die fast unheim­lich wirkt: Ihr Spiel ist so restriktiv, so von innen heraus illu­mi­niert, dass man ständig meint, auch ihre eigene biogra­fi­sche Erfahrung miten­sehen zu können. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass viele der Darstel­le­rinnen selbst Exil-Irane­rinnen sind. Der Schmerz sitzt hier nicht nur in den Dialogen, er wohnt auch in den Körpern.
Axel Timo Purr - artechock.de

Trailer


 

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