Was ist Liebe wert: Materialists
USA 2025 116 min • Darsteller:
Lucy: Dakota Johnson
John: Chris Evans
Harry: Pedro Pascal
Sophie: Zoë Winters
Violet: Marin Ireland
Daisy: Dasha Nekrasova • Crew
Regie: Celine Song
Drehbuch: Celine Song
Kamera: Shabier Kirchner
Schnitt: Daniel Pemberton
Musik: Daniel Pemberton
Was ist Liebe wert: Materialists
Pressestimmen
Celine Songs zweite Regiearbeit nach ihrem vielgelobten »Past Lives« ist weniger eine romantische Komödie als eine kluge, facettenreiche und bittersüße Abhandlung über die Liebe in Dating-App-Zeiten
Mit viel Feinsinn gelingt es Song, weder die beiden Männer zu gegensätzlichen Klischees verkommen zu lassen noch Lucy – von Johnson famos einnehmend und wahrhaftig verkörpert – als Protagonistin allzu uneingeschränkt sympathisch zu zeichnen. Dass man diesen Figuren mit gemischten Gefühlen begegnet, trägt genau wie ein unerwarteter Einbruch von Gewalt in die heile, kommerzielle Datingwelt dazu bei, dass man sich hier permanent auf unsicherem Boden bewegt. Patrick Heidmann- epd-film.de
Zwischen Hürde und Happy End steckt oft mehr Wahrheit, als man glauben mag: Romantische Komödien verraten bisweilen viel über die Zeit und die Gesellschaft, in der sie entstehen. „Pretty Woman“ (1990) etwa wäre als Aufstiegsmärchen ohne den Kapitalismus der Reagan/Thatcher-Ära kaum vorstellbar, während „Bridget Jones“ (2001) eine Dekade später ein Spiegelbild der Postfeminismus-Welle war, in der die Single-Frau zwischen Karriere, Körperidealen und romantischen Sehnsüchten lavierte.
Celine Song nährt diese Genreweisheit und hat mit „Was ist Liebe wert – Materialists“ nun einen Film gedreht, der hervorragend in den neoliberalen Zeitgeist passt. Oder besser: mit dessen formendem Einfluss auf die Vorstellung von Liebe und Begehren abrechnen möchte. Arabella Wintermayr - taz.de
Celine Songs romantische Tragikomödie seziert nicht nur das Romcom-Genre, sondern setzt es auch neu zusammen. Das ist so gnadenlos wie überraschend und immer intelligent
So wie in Past Lives hinterfragt Song auch in Materialists alte und neue Liebe und ist es dann auch hier eine Dreiecksbeziehung, die im Zentrum steht, doch auf ganz andere Weise und ohne Migration. Es ist eine völlige Schwerpunktverlagerung, die sich bis auf die Dialoge und das Schauspiel auswirkt. [...]
Wie in den besten Screwball-Komödien gleichen die Dialoge einem Schusswechsel und genauso verhält es sich auch mit dem Ensemble, das wild und unberechenbar aufspielt. Denn Song hat ihre Darsteller sehr wohl ausgewählt und dabei aus der Schule der Vergangenheit gelernt. So wie das legendäre Komödianten-Trio David Zucker, Jim Abrahams und Jerry Zucker hat auch sie ihre Darsteller gegen den Strich besetzt, sind Dakota Johnson als Heiratsvermittlerin Lucy, Chris Evans als Lebens-Loser John und Pedro Pascal als monetär-sinnvolle Heiratsanlage Harry Castill ganz und gar nicht die, die sie in früheren Filmen verkörpert haben. Allein das macht schon Spaß.
Axel Timo Purr - artechock.de