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Im Kulturkeller Weinhaus Mehling, Hauptstrasse 30, 97816 Lohr am Main Eintritt: 5 € |
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Transamazonia |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() TransamazoniaPressestimmenDie Geschichte beruht lose auf wahren Begebenheiten. Juliane Koepcke, Tochter deutscher Einwanderer, hatte 1971 einen Flugzeugabsturz im brasilianischen Amazonas überlebt und sich tagelang allein zurück in die Zivilisation gekämpft. Werner Herzog hatte über die junge Frau den Dokumentarfilm »Wings of Hope« gedreht. Die in Südafrika geborene und in Berlin lebende Filmemacherin Pia Marais nimmt den Unfall nur als Inspiration, um sich mit großer narrativer Freiheit Themen wie Kolonialerbe, Ausbeutung und politischer Verantwortung zu widmen. Marais drehte in Französisch-Guyana, nahe der brasilianischen Grenze. Sie versteht »Transamazonia« als eine kolonialkritische Kooperation auf Augenhöhe, indigene Personen der Assurinis wurden vor und hinter der Kamera besetzt. Vor allem in der ersten Hälfte gelingt ihr ein atmosphärisch faszinierender Blick, auch dank der brillanten Aufnahmen von Kameramann Mathieu de Montgrand und eines vielschichtigen Sounddesigns. Rebecca scheint wie aus langer Lethargie zu erwachen. Sie beginnt, sachte zu rebellieren, während sie beobachtet, wie die illegalen Holzfäller rücksichtslos gegen die indigenen Waldbewohner vorgehen und letztere sich mit bescheidenen Mitteln dagegen wehren. Vater Lawrence versucht zu vermitteln. Was bei dem Mädchen nicht fruchtet; sie folgt ihren eigenen Vorstellungen, denn nicht Gott hat sie einst aus dem Flugzeugwrack gerettet, sondern ein Iruaté. Überzeugender wirkt „Transamazonia“ immer dann, wenn er sich auf Stimmungen verlässt, wenn er Rebecca in den Mittelpunkt stellt, die langsam beginnt, ihre Herkunft zu hinterfragen. Helene Zengel spielt sie fast sprachlos, ganz anders als die titelgebende Figur in ihrem spektakulären Debüt „Systemsprenger“. Zusammen mit den eindringlichen Bildern von Kameramann Mathieu de Montgrand und dem komplexen Sounddesign, evoziert Marais die Rätselhaftigkeit des Dschungels, der mit seinen satten, vielfältigen Grüntönen einladend, aber auch bedrohlich wirkt. Diese stilistische Souveränität zeigt sich jedoch leider nicht im Erzählerischen, wo Marais allzu viele Ansätze zusammenzubringen versucht und sich dabei quasi selbst im Dschungel verirrt.
Trailer |
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