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Wilma will mehr
Deutschland 2025 110 min
• Darsteller:
Wilma: Fritzi Haberlandt
Alex: Thomas Gerber
Martin: Stephan Grossmann
Matilde: Meret Engelhardt
Anatol: Valentin Postlmayr
Max: Simon Steinhorst
• Crew
Regie: Maren-Kea Freese
Drehbuch: Maren-Kea Freese
Kamera: Michael Kotschi
Schnitt: Andrea Muñoz
Musik: Cassis B Staudt

 




























Wilma will mehr

Pressestimmen

Doch Wilma kann sich wehren. Später, da sind Matilde, Max und der dazugekommene und schnell zu Wilmas Liebhaber gewordene Anatol (Valentin Postlmayr) längst eine eingeschworene Freundesgruppe, sagt Wilma ohne Vorwurf, dafür mit einem gesunden Selbstbewusstsein: »Ick hab in zwei politischen Systemen gelebt, hab nen Sohn großgezogen und war immer werktätig.« Im Gegenzug bekommt Wilma zu hören, dass die Ostdeutschen »spießig, neidisch und naiv« seien.
Gleichzeitig stellt auch Wilma fest: Mit der Gleichberechtigung war es auch in der DDR nicht weit her. Am Ende war die Vereinbarkeit von Beruf und Familie doch nur »eine Doppelschicht für uns Frauen«. Ganz zu schweigen von der Ernüchterung, dass ihr das Eintreten für Gleichheit und Kameradschaft am Ende nicht viel gebracht hat.
Britta Schmeis - epd-film.de

In Wilma mate­ria­li­siert sich das Echo eines unter­ge­henden Landes. Als ehemalige Elek­tri­kerin in einem Braun­koh­le­kom­binat steht sie für eine vergan­gene, indus­triell geprägte Welt, deren Verspre­chen nach der Wende ins Bodenlose stürzte.
Doch statt Larmoyanz entfaltet sie im Film eine eigen­sin­nige Dynamik: Wilma hat zwar vieles verloren, aber ihr störrisch-grad­li­niger Habitus, ihr Miss­trauen gegenüber hohlem Gerede, ihre stoische Direkt­heit sind ihr stilles Kapital.
Der Film ist zärtlich, ohne senti­mental zu sein. Er ist komisch, ohne sich zu verraten. Und er ist politisch, ohne den Zeige­finger zu heben. Die soziale Härte, die Preka­ri­sie­rung, das Abge­wer­tet­werden weib­li­cher und ostdeut­scher Arbeits­bio­gra­fien – all das schwingt mit, wird aber nicht didak­tisch ausfor­mu­liert.
Statt­dessen entsteht eine stille Würdigung des Prag­ma­tismus, der alten hand­werk­li­chen Welt – und der Hoffnung, dass auch inmitten des Verschwin­dens etwas Neues entstehen kann.
Rüdiger Suchsland - artechock.de

Dennoch hat sich der Film weder Ostalgie noch eine Analyse der Umbruchszeit auf die Fahnen geschrieben. Es geht in erster Linie um eine Frau, die aus der Enge ihrer Heimat herausfindet und sich nach langer Zeit wieder entfalten kann. Als die Arbeits- und Lebensgrundlagen um sie herum zusammenbrechen, wagt Wilma den Ausbruch und stellt fest, dass sie auch in der Fremde gut zurechtkommt. Das liegt an ihrer beruflichen Vielseitigkeit, aber auch an ihrem Pragmatismus, mit dem sie sich auf neue Menschen und Mentalitäten einlassen kann. Sie greift Gelegenheiten beim Schopfe – aus Notwendigkeit, aber auch, weil sie die Abenteurerin in sich entdeckt. Fritzi Haberlandt trägt den Film mit Bravour und wirkt durch und durch glaubhaft. Selbst in Momenten der Verzweiflung rafft sich ihre Figur mit Brandenburger Dialekt wieder auf. Von dem, was sie in ihrem bisherigen Leben gelernt hat, kann sie in Wien jede Menge anwenden.
Kira Taszman - filmdienst.de

Trailer


 

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