A Rainy Day in New York
GB, USA 2019, 92 min • Mitwirkende
Gatsby: Timothée Chalamet
Ashleigh: Elle Fanning
Chan: Selena Gomez
Roland Pollard: Liev Schreiber
Ted Davidoff: Jude Law
Francisco Vega: Diego Luna • Crew
Regie: Woody Allen
Buch: Woody Allen
Kamera: Vittorio Storaro
Schnitt: Alisa Lepselter
A Rainy Day in New York
Pressestimmen
Die Stadt, die wir in "A Rainy Day in New York" erleben, ist von Woody Allen über Jahrzehnte quasi im Alleingang geschaffen worden, ein Märchen-, ein Traumreich, bevölkert mit verdrucksten, manchmal langweiligen Protagonisten, in den gediegenen Apartments von Manhattan, wo der junge Held - sein Name ist Gatsby - sich unwiderstehlich zum Flügel hingezogen fühlt, um dort den Song "Everything Happens to Me" zu intonieren. Vittorio Storaro, der einst die Filme von Bertolucci und Coppola grandios zum Leuchten brachte, lässt nun hier sein warmes, dichtes Licht wieder durch das Grau der regnerischen Stadt dringen, sehr sophisticated, illuminiert von großer Philosophie von Aristoteles bis Wittgenstein.
Woody Allen ist keiner, der seine Figuren wirklich lieben kann, sie bleiben ihm suspekt. Er ist hin- und hergerissen, misstraut jeglicher Naivität und ist doch fasziniert von allen möglichen Klischees. Ashleigh Enright zum Beispiel, ein Mädchen aus Tucson, verkörpert von Elle Fanning, ist ganz aus dem Häuschen, sie hat für die Studentenzeitschrift ihrer kleinen Universität ein Interview zugesagt bekommen mit dem Regisseur Roland Pollard (Liev Schreiber), in Manhattan. Ihr Freund Gatsby, Sohn reicher New Yorker Eltern (Timothée Chalamet), wird sie begleiten, stellt ein tolles Programm zusammen für das Wochenende, vom Ausstellungsbesuch bis zur Cocktailstunde im Carlyle. Was er überhaupt nicht will: auf dem jährlichen Empfang der Eltern antreten, der just an diesem Wochenende angesetzt ist.
Fritz Göttler - Süddeutsche Zeitung
Vom Vorwurf, er drehe immer wieder den gleichen Film, wird auch „A Rainy Day in New York“ Woody Allen nicht befreien. Sein neuester bietet aber eine interessante Variation des Dauerthemas „angeknackste Seelen in schwierigen Konstellationen“, bei der sich die Frauenfiguren überraschend emanzipieren.
Gatsby Welles (Timothée Chalamet), Sohn einer reichen Familie aus New York, will mit seiner Freundin Ashleigh ein Wochenende in Manhattan verbringen. Sie hat dort einen Interviewtermin mit einem berühmten Regisseur (katergrummelig von Liev Schreiber gespielt). Gatsby malt sich zwei perfekte Tage voller Romantik aus und macht dabei schon den ersten Fehler: Auf die Idee, Ashleigh nach ihren Interessen zu fragen, kommt er nicht, denn in dieser Beziehung hält er sich für das verkannte Genie und nimmt seine Freundin, die Elle Fanning mit atemloser Überdrehtheit gibt, nicht ernst.
Während Ashleigh ihr Interview führt, schlendert Gatsby durch die Straßen seiner Heimatstadt. Ashleighs Termin führt sie in den Irrsinn der Filmindustrie, Gatsby trifft derweil allerhand Bekannte. Darunter einen Schulfreund, der einen Independent-Film dreht. Gatsby willigt ein, ihm als Statist auszuhelfen, und findet sich kurz darauf in einem Auto mit Chan (Selena Gomez), die er für den Indie-Streifen küssen soll. Der Kuss wirft ihn gehörig aus der Bahn.
Maria Wiesner - Frankfurter Allgemeine Zeitung