CICERO - zwei Leben, eine Bühne
Deutschland 2021, 112 min • Mitwirkende
Roger Cicero
Eugen Cicero
Till Brönner • Crew
Regie: Kai Wessel, Ko-Regie: Tina Freitag
Buch: Katharina Rinderle, Kai Wessel, Andrei Dinu
Kamera: Jan Kerhart
Schnitt: Tina Freitag
CICERO - zwei Leben, eine Bühne
Pressestimmen
Sie waren Vater und Sohn, vor allem aber waren sie beide außergewöhnliche Musiker: Eugen und Roger Cicero.
Während Eugen in den 1960er als Klaviervirtuose Berühmtheit erlangte und mit Sängerinnen wie Ella Fitzgerald und Shirley Bassey auftrat, machte Roger den deutschsprachigen Swing salonfähig und begeisterte seine Fans mit einer Mischung aus Pop, Jazz und Swing, gewürzt mit frechen und amüsanten Texten.
Ihre Lebensgeschichten sind untrennbar miteinander verwoben und weisen zahlreiche Parallelen auf - vom rasanten Aufstieg bis zu schmerzhaften Abstürzen, vom Ringen zwischen kommerziellem Erfolg und künstlerischer Integrität bis hin zu ihrem tragischen Tod an einem Hirninfarkt.
Eugen Cicero tauchte in Deutschland auf und war da! So beschreibt es sein Weggefährte Ack van Rooyen treffend. Außergewöhnlich und genial als Musiker, bescheiden und unprätentiös in seiner Persönlichkeit. Er stieg hierzulande in Windeseile von einem tingelnden, überqualifizierten Barmusiker zu einem der phänomenalsten Solisten auf. Mit Mitte 20 hatte es Eugen geschafft, er war berühmt – er ging bei Altkanzler Helmut Schmidt ein und aus und gehörte zu den angesehensten Persönlichkeiten Berlins. Doch wie geht es von hier aus weiter, wenn man bereits als junger Mensch weit oben angekommen ist? Es wurde schwierig für ihn, sich zwischen Rampenlicht und Genialität, zwischen Starsein und Familienvater, zwischen Bühnenwirklichkeit und Realität zurecht zu finden.
Eugen prägte, auch wenn er über große Zeiträume abwesend war, das Leben seines Sohns entscheidend. Und trotz des schmerzlich frühen Verlusts des Vaters fand Roger seinen Weg, seine Musikalität – sein eigenes Sprachrohr. Er setzte sich Zeit seines Lebens intensiv mit seinem Vater auseinander, eiferte ihm nach, ließ sich an ihm messen und fand unbeirrbar zu sich selbst: Als Sänger, der schlussendlich ein Millionenpublikum quer durch alle Altersschichten und Herkünfte erreichte. Ein Phänomen, wie der Vater – auf andere Weise. Roger arbeitete hart, verlor die Bodenhaftung nicht und inspiriert MusikerInnen wie SängerkollegInnen über seinen tragischen Tod hinaus. Sein Musikschaffen ist dabei nahezu die Fortsetzung des Weges, den sein Vater beschritten hat.
Producer's Note der Produzentin und Autorin Katharina Rinderle, die zehn Jahre an diesem Film gearbeitet hat und die wir am 2. April bei einem Filmgespräch im Berliner Delphi-Lux erleben durften.