In den besten Händen La Fracture
Frankreich 2021, 98 min • Mitwirkende
Raf: Valeria Bruni Tedeschi
Julie: Marina Foïs
Yann: Pio Marmaï
Kim: Aissatou Diallo Sagna • Crew
Regie: Catherine Corsini
Buch: Catherine Corsini
Kamera: Jeanne Lapoirie
Schnitt: Frédéric Baillehaiche
Musik: ROB
In den besten Händen
Pressestimmen
Im Mikrokosmos der Notaufnahme treffen Menschen aus Bevölkerungsschichten aufeinander, die sich sonst kaum treffen würden, was laut und traurig und auch komisch ist. Denn Raf ist eine schreckliche Nervensäge, die sich aufführt, als wäre sie die einzige Patientin. Ist sie natürlich nicht, daher gerät sie auch mit einem Hitzkopf namens Yann (Pio Marmaï) aneinander. Dieser führt kein so privilegiertes Leben wie sie, er hat nur einen schlecht bezahlten Job als Lkw-Fahrer. In Paris ist er nur, weil er an einer Gelbwesten-Demo teilnehmen wollte. Dummerweise wurde er dabei am Bein verletzt. Noch dümmer, dass sein Chef nichts von diesem Abstecher weiß und er längst wieder am Steuer sitzen müsste. Doch wer schon einmal in einer Notaufnahme gewartet hat, weiß: Es dauert immer länger als gedacht./p>
Warum haben Sie ein Krankenhaus als Spiegelbild dieser sozialen Spaltung ausgewählt?
Nach einem Sturz fand ich mich am 1. Dezember 2018 in der Notaufnahme des Krankenhauses Lariboisière wieder, das war meine Inspiration für den Film und die Verknüpfung zwischen Notaufnahme und dem allgemeinen sozialen Klima. Die ganze Nacht lang habe ich die Organisation dort beobachten können, die Anspannung des ständig am Limit arbeitenden und wirklich mitfühlenden Pflegepersonals, das aber nicht die Zeit hatte, zu allen freundlich zu sein, dann die Patienten im Warteraum mit ihren mehr oder minder starken Wehwehchen, oft verzweifelt und nach jemandem suchend, dem sie sich anvertrauen konnten. Das ist alles besonders krass im in der Nähe des Bahnhofviertels liegenden Lariboisière mit seiner bettelarmen Bevölkerung, eine Durchgangsstation für Viele, Drogensüchtige, psychiatrische Fälle, unbegleitete Minderjährige… Nach dieser Erfahrung habe ich mir gesagt, dass diese Notaufnahme der ideale Ort ist, um das zu erzählen, was mich umtrieb. Ein lesbisches Paar aus einem gehobenen bürgerlichen Milieu an so einem Platz könnte Diskussionen und Konfrontationen auslösen und knallhart die Gegensätze und Risse in der Gesellschaft aufzeigen.