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Der Geschmack der kleinen Dinge
Frankreich 2022, 105 min
• Darsteller
Gabriel Carvin: Gérard Depardieu
Tetsuichi Morita: Kyozo Nagatsuka
Rufus Baudouin: Pierre Richard
Nino Carvin: Rod Paradot
Louise Carvin: Sandrine Bonnaire
• Crew
Regie: Slony Sow
Buch: Slony Sow
Kamera: Denis Louis
Schnitt: Slony Sow
Musik: Frederic Holyszewski

 























Der Geschmack der kleinen Dinge

Pressestimmen

Mit Humor hat Sow vor allem Gabriels Selbstfindungsreise nach Japan gewürzt. Wenn er etwa im eiskalten Winter mit Morita zu einer Schweinezüchterin radelt, die ihre Tiere mit japanischer Rockmusik aufzieht, weil dadurch das Fleisch besonders zart werde. Oder wenn der völlig übermüdete Gabriel sich in eine winzige Schlafbox zwängt.
Depardieu ist die Rolle wie auf den Leib geschnitten. Er steht selbst gern am Herd, ist Winzer, hat ein Kochbuch veröffentlicht und war bis noch vor wenigen Jahren Besitzer eines Restaurants in Paris. Lange wirkt seine Figur im Film eher unsympathisch. In der zweiten Hälfte aber entwickelt sich "Der Geschmack der kleinen Dinge" zu einem Feel-Good-Film, kurzweilig und unterhaltsam.

Süddeutsche Zeitung

Ich habe diesen Film aufgrund eines Gesprächs bei einer Dinnerparty gedreht. Als die Kellnerin uns nach unserer Auswahl fragte, sprach ein Freund von mir über Umami. Es folgte eine Diskussion, in der jeder seine Definition von Umami zum Besten gab. Es war erstaunlich, denn niemand hatte dieselbe Definition. Plötzlich erschien mir ein Koch, der mit allen Sinnen nach der metaphysischen Dimension dieses Geschmacks suchte, diesem Teil des Unbekannten, der für die Selbstverwirklichung notwendig ist. Dieser Mann hatte die Züge von Gérard Depardieu. Denn wer könnte das Umherirren und die Orientierungslosigkeit besser verkörpern als er?

Statement des Filmemachers Slony Sow

Gérard Depardieu ist ein wunderbarer Geschmacksverstärker dieses culture clash. Wenn er wie Godzilla durch die Straßen stampft, sich in Schlafkabinen quetscht, Nudelküchen fast ganz allein ausfüllt und auf höfliche Japaner unbeirrt auf französisch einredet, hat das stets einen Hauch von Slapstick. Depardieu, der ikonische Trinker und Vielfraß, der im Drama »Vatel« einen legendären Koch am Hofe des Sonnenkönigs verkörperte und bereits 1990 in »Green Card« als Apologet von Steak, Butter und Rotwein ein weltweites Publikum bezirzte, spielt sich quasi selbst: Ruf ruiniert, gänzlich ungeniert. Bald fragt man sich mit angehaltenem Atem, wie weit er in seiner Selbstentblößung zu gehen bereit ist. Nackt im Schwitzbad, betrunken im Bademantel durch die verschneite Stadt irrend, demonstriert er die Narrenfreiheit eines Stars auf Selbstzerstörungskurs.

Birgit Roschy - epd-FILM

Trailer


 

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