Alma und Oskar
AT, DE, CH 2022, 88 min • Darsteller
Alma Mahler: Emily Cox
Oskar Kokoschka: Valentin Postlmayr
Lilly Lieser: Tána Pauhofová
Walter Gropius: Anton von Lucke
Gustav Mahler: Marcello de Nardo • Crew
Regie: Dieter Berner
Buch: Hilde Berger nach ihrem Roman „Die Windsbraut“, Dieter Berner
Kamera: Jakub Bejnarowicz
Schnitt: Christoph Brunner
Musik: Stefan Will
Alma und Oskar
Pressestimmen
Hilde Berger und Dieter Berner überführen Bergers Alma Mahler- und Oskar Kokoschka-Roman »Die Windsbraut« in ein erstaunlich gleichberechtigtes und dichtes Porträt zweier Künstler und Menschen
Hinter dieser Amour Fou, die eigentlich auch eine »Amour Rationale« ist, skizzieren Dieter Berner und Hilde Berger die Zeit vor dem 1. Weltkrieg, der sich bereits anzukündigen beginnt. Wir sehen die Wiener Café-Häuser und sehen am Rande Legenden wie Peter Altenberg und den engeren Kreis um Alma, vor allem Bruno Walter, über den dann auch psychologisch sehr genau nachgezeichnet wird, warum Alma der Mensch ist, der sie ist, die unter der Zeit, in der Frauen kaum eine echte Chance haben, kreativ zu arbeiten und aufzusteigen, sichtbar leidet, die im Grunde die bessere Kapellmeisterin ist und ihre Männer auch deswegen instrumentalisiert, weil die Zeit ihr nicht erlaubt, ihre eigenen Talente auszuleben.
"Alma & Oskar" ist ein Kostüm-Künstlerdrama mit viel Zeit- und Lokalkolorit, das einen kleinen Eindruck aus dem Leben einer großen Lebenskünstlerin vermittelt. Als der österreichische Komponist Gustav Mahler 1911 stirbt, grämt sich die Gattin des Toten nicht etwa einsam und allein in den luxuriösen eigenen vier Wänden. Alma Mahler wird vielmehr zur lustigen Witwe der Wiener Gesellschaft. Die Frau, die 1879 als Alma Margaretha Maria Schindler in Wien geboren wurde, hatte drei Ehen, unzählige Affären und illustre Freundschaften hinter sich. Ein Leben, das vieles war, aber eines ganz sicher nicht: langweilig.
Dieter Berner setzt die Amour fou zwischen Alma Mahler und Oskar Kokoschka, der lustigen Witwe und dem skandalösen Malergenie, als turbulentes Kostüm-Liebes-Künstlerdrama in Szene.
Alma Margaretha Maria Schindler – geboren am 31. August 1879 in Wien, gestorben am 11. Dezember 1964 in New York – war, wie es so schön heißt, kein Kind von Traurigkeit. Unbeeindruckt von gesellschaftlichen Konventionen, insbesondere der an Frauen gerichteten Erwartung eines sittsamen Lebenswandels, genoss die Tochter eines Landschaftsmalers und einer Sängerin unverhohlen die Freuden der Liebe. Da Alma Mahler-Werfel – als die sie in die Geschichte eingehen sollte – eine Persönlichkeit des kulturellen Establishments war, wurde ihr unbekümmertes Treiben von den Zeitgenoss:innen misstrauisch beäugt; den einen galt sie als schamloses, sexbesessenes Luder, den anderen als Muse und Förderin der schönen Künste.