Im Kulturkeller Weinhaus Mehling, Hauptstrasse 30, 97816 Lohr am Main Eintritt: 5 € |
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Fallende Blätter |
Fallende BlätterPressestimmenHeiterkeit ist zwar wahrlich keine klassische Komponente in den Filmen Aki Kaurismäkis. Dass sein Schaffen deswegen frei von Komik wäre, bedeutet das allerdings nicht. In „Fallende Blätter“ ist es vor allem der sublime Spott auf die Pedanterie von Vorgesetzten, sorgsam eingeflochtene irrwitzige Dialoge von Randfiguren oder schlicht die Absurdität der Geschehnisse, die den typisch trockenen Humor ausmachen. Am Ende aber ist es so etwas wie eine weibliche Energie, die Fallende Blätter frisch wirken lässt, angefangen bei Ansas Supermarkt-Kolleginnen, die sich überraschend solidarisch zeigen, über das finnische Avantgarde-Pop-Frauen-Duo Maustetytöt mit einem hinreißend schrägen Kneipen-Gig bis zu Alma Pöystis Interpretation der Hauptrolle. In Pöystis Ansa ist der stoische Schauspielstil der Kaurismäki-Filme zu einer gelassenen Selbstgewissheit heruntergedimmt; sie ist ein ruhender Gegenpol zum fragilen Holappa, macht die strategischen Ansagen – "die Polizei hatte keine Chance, es waren einfach zu viele Zombies", bemerkt sie trocken nach dem Kino –, wird in einem Männerjob landen, im Schlussbild den Schritt vorgeben. Und die Kerle? Müssen ihr Konzept von Härte dringend überdenken. Saufen, Rauchen, Schweigen reicht nicht mehr. In erster Linie allerdings ist »Fallende Blätter« eine ebenso entzückende wie melancholische (und mit 80 Minuten Laufzeit erfrischend kurze) Liebesgeschichte, nicht mehr und nicht weniger. Die Wege zweier einsamer Seelen kreuzen sich in Helsinki: Ansa (Alma Pöysti), die ihren Supermarkt-Job verliert, weil sie einen abgelaufenen Joghurt mit nach Hause nimmt, und Holappa (Jussi Vatanen), der auf dem Bau arbeitet und meist schon dort den einen oder anderen Drink intus hat. Man trifft sich in einer Karaoke-Bar, wo Rock 'n' Roll genauso gesungen wird wie Schubert-Lieder und die »Nicht rauchen«-Schilder so gar niemanden interessieren Trailer |
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