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L’Immensità – Meine fantastische Mutter
FR, IT 2022, 94 min
• Darsteller
Clara: Penélope Cruz
Felice: Vincenzo Amato
Adri: Luana Giuliani
Nonna: Alvia Reale
Marina: Rita De Donato
• Crew
Regie: Emanuele Crialese
Buch: Emanuele Crialese, Francesca Manieri & Vittorio Moroni
Kamera: Gergely Pohárnok
Schnitt: Clelio Benevento
Musik: Rauelsson

 



























L’Immensità – Meine fantastische Mutter

Pressestimmen

Den Ungehorsam feiern
Wir sind im Rom der 1970er, überall Muster und Farben, die Lidstriche sind dick, die Frisuren voluminös und die Schlaghose eng anliegend. In dieser Zeit der äußeren Freizügigkeit lebt es sich im katholischen Italien allerdings nicht groß anders als zuvor, und Clara (Penélope Cruz), die gut situierte Mutter dreier Kinder, wird von ihrem Ehemann betrogen und misshandelt. Der Mann - wer sonst - hat hier das Sagen, also was bleibt Clara übrig, als ihn zu ertragen?
Nicht viel, aber doch einiges. Ihre Kinder über alles zu lieben. Das Make-up ausschließlich tagsüber zu tragen und es abzuwischen, wenn der Schlüssel des Mannes im Schlüsselloch klirrt - nicht etwa umgekehrt. Im Kino weinen. Das tägliche Tisch-Decken in ein rauschendes Fest verwandeln, dazu der "Rumore"-Song vom Plattenspieler. Clara ist eine, die auch mit Lockenwicklern unter einer Trockenhaube so anmutig wie Gioconda lächeln kann. Eine, die wild schreiend durch eine belebte Straße rennt, am helllichten Tag. Clara traut sich was, sie traut sich zu viel.

Olga Baruk perlentaucher.de

Emanuele Crialeses Geschichte über eine zerbrechende Mittelklassefamilie im Rom der 1970er ist intensives Coming-of-Age Kino, aber auch Milieustudie im Sinne des frühen Pasolini
Nur Andrea ist für Crialese ein Ruhepol, sie ist der eigent­liche Held, die eigent­liche Heldin dieses Films. Mit ihren Augen erzählt Crialese aber nicht nur eine körper­liche und sexuelle Selbst­fin­dung und die schwie­rige Iden­ti­fi­ka­tion innerhalb des Korsetts einer italie­ni­schen Familie der satu­rierten Mittel­schicht, sondern über ihre Fluchten aus der elter­li­chen Wohnung wirft Crialese auch einen fast schon sozio­lo­gi­schen Blick auf ein Italien im Umbruch, der Baustellen und der Verdrän­gung: Denn während ihrer kleinen Fluchten aus der fami­liären Depres­sion stößt Andrea auf das andere Italien, das der Arbeiter und Armen, das auch Pier Paolo Pasolini immer wieder in seinen Filmen zeigte.

Axel Timo Purr - artechock.de

Es ist eine einerseits ausgelassene Kindheit, an die sich Crialese in seinem autobiografisch grundierten Film zurückerinnert: voller Mutproben und einfallsreicher Streiche, voller Tanz und Musik. Clara ist eine erwachsene Spielkameradin ihrer Kinder, die Küche und Esszimmer flugs in eine Disco verwandeln kann und die nach wie vor das Ritual des Wettrennens durch belebte Straßen (mit Gebrüll!) liebt. Ungetrübt ist Andreas Kindheit nicht; sie ist eingebunden in die Probleme der Eltern und der Geschwister, die unter der Zerrüttung der Ehe leiden. Clara lebt Andrea vor, wie man von Freiheit und Glück träumen kann.

Gerhard Midding - epd FILM

Trailer


 

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