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Tori & Lokita
Belgien 2022, 88 min
• Darsteller
Tori: Pablo Schils
Lokita: Joely Mbundu
Betim: Alban Ukaj
Lukas: Tijmen Govaerts
Margot: Charlotte De Bruyne
• Crew
Regie: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne
Buch: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne
Kamera: Benoit Dervaux
Schnitt: Marie-Hélène Dozo
Musik: Thomas Gauder

 

























The Lost King

Pressestimmen

hre Ausbeuter geben sich in einem Moment großzügig und freundlich, um dann im nächsten eine verächtliche Brutalität an den Tag zu legen. Ist Tori findig und ist Lokita wehrhaft genug, um dagegen zu bestehen? Der Film gibt kein Versprechen auf Rettung und Erlösung aus, aber er würde es gern. Die Dardennes erkunden die klandestinen Milieus ihrer Filme mit der bekümmerten Neugier von Humanisten. Sie zeigen akribisch, wie diese funktionieren. Diesmal erfährt man ungeheuer viel über versteckte Cannabisplantagen: Infrastruktur, Arbeitsabläufe, Warnsysteme und das Fehlen von Brandschutz. Der gestische Duktus ihres Handkamerarealismus bleibt so unnachgiebig nah an den Figuren dran, dass ein Entrinnen aus dieser Welt unmöglich scheint. Am Ende spendet auch der Gesang keinen Trost mehr.

Gerhard Midding - epd-FILM

Was ist eigentlich das Besondere der Filme der Gebrüder Dardenne, auch ihres neuen Films «Tori et Lokita»? Diese Frage ist nur persönlich zu beantworten. Ich finde, Jean-Pierre und Luc machen primär nicht konventionelles Kino, sondern zeigen uns einfach Menschen aus verschiedenen, wenig bekannten sozialen Welten. Wichtig und notwendig scheint es den beiden zu sein, uns diese Menschen zu zeigen, denen sie in Lüttich und andern Orten Belgiens begegnet sind oder aus Zeitungsmeldungen von ihnen erfahren und deren Leben nachrecherchiert haben. Diesen Menschen sind sie begegnet, diese Menschen sollen auch uns begegnen. Da ihr Werkzeug der Film ist, haben sie ihre Erfahrungen in Filme umgesetzt: mit Kamera, Mikrofon, in verschiedenen Räumen und Umgebungen, mit Worten und Sätzen, Blicken und Gesten und mit Schweigen.

der-andere-film.ch

Den Geflüchteten muss nun noch einmal eine Flucht gelingen, und ähnlich wie beim früheren Jugenddrama der Dardennes, „Das Kind“, erwächst aus der Not eine filmisch meisterlich geschürte Spannung. Dass dabei kein falsches Bild entsteht, dass hier soziale Not nicht instrumentalisiert wird für Genrekonventionen, beweist noch einmal ihre Meisterschaft. „Wir investieren in Zeit“, erklären die Regisseure im Gespräch ihr Geheimnis, das so einfach ist, wie ihr vollendeter Stil. Wie Charlie Chaplin wiederholen sie jede Einstellung so lange, bis sie wirklich zufrieden sind. Und wie bei dem großen Tragikomiker ist ihr Blick auf das Allgemein-Menschliche so elementar, dass man durch kulturelle Unterschiede förmlich hindurchblickt wie durch einen Gazevorhang.

Daniel Kothenschulte - Frankfurter Rundschau

Trailer


 

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