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Mit Liebe und Entschlossenheit
Frankreich 2022, 116 min
• Darsteller
Sara: Juliette Binoche
Jean: Vincent Lindon
François: Grégoire Colin
Nelly: Bulle Ogier
• Crew
Regie: Claire Denis
Buch: Christine Angot, Claire Denis
Kamera: Eric Gautier
Schnitt: Sandie Bompar, Guy Lecorne, Emmanuelle Pencalet Musik: Stuart Staples, Tindersticks

 



















Mit Liebe und Entschlossenheit

Pressestimmen

Diese Geschichte über die Verführung einer Frau durch die Vergangenheit und ihre tragischen Folgen für die Gegenwart ist erst in zweiter Linie die Geschichte einer Frau. Claire Denis und Christine Angot verwenden mehr Erzählzeit auf Jean, das Opfer ihrer Untreue. Damit verkehren sie interessanterweise die Geschlechterrollen eines sonst klassischen Melodrams. [...]
Eine beliebte Akteurin in solchen Debatten, die Moral, haben die Filmemacherinnen erst gar nicht besetzt. Und für die böse Macht der Erinnerung wählen sie die schöne Metapher eines Handys voller Chatnachrichten, das unrettbar in eine Badewanne fällt. Wenn es aber keinen Moralismus gibt, dann gibt es auch nicht – wie es am Ende eines schlechteren Films gewesen wäre – die Heilkraft des Verzeihens. Die größte Gefahr für die Gefühle sind nun einmal die Gefühle. Selten hat ein Film die Zerbrechlichkeit des Glücks so wunderbar erfasst.

Daniel Kothenschulte - Frankfurter Rundschau

Eine einfache Geschichte: Eine Frau, zwei Männer. Gefährlich einfach ist so eine Konstellation, die im Kino, gerade dem französischen, schon zigfach verhandelt wurde. Aber selten so physisch, so unmittelbar spürbar, wie es Claire Denis in ihrem atemberaubend intensiven Liebesdrama „Mit Liebe und Entschlossenheit“ erzählt. Am Meer, im Urlaub beginnt es, ein nicht mehr ganz junges Paar ist zu sehen, dessen Liebe noch groß ist und durch nichts zu erschüttern scheint. Sie ist Sarah, sie arbeitet beim Radio, er heißt Jean, ehemaliger Rugbyspieler, der wegen krummer Dinge im Knast war und einen halbstarken Sohn namens Marcus hat, dessen Mutter zurück in ihrer Heimat auf Martinique ist. Marcus wächst ohne viel Kontakt zum Vater bei der Großmutter auf und hadert mit seiner Hautfarbe, die seinen Lebensweg scheinbar vorgegeben hat.
Und dann beginnt alles aus dem Ruder zu laufen, durch nicht mehr als einen Blick: Sarah sieht François mit dem sie einst zusammen war. Damals führte François zusammen mit Jean eine Agentur, er war es der Jean Sarah vorstellte und von ihr verlassen wurde.

Michael Meyns - tip*Berlin

Das Glück eines altgedienten Paares steht unversehens infrage, als die Jugendliebe der Frau (und zugleich der undurchsichtige, ehemalige Geschäftspartner des Mannes) brüsk wieder in ihr Leben tritt. Der archetypischen Dreieckskonstellation entlockt Claire Denis eine unerwartete Originalität, die 2022 mit dem Silbernen Bären für die Beste Regie belohnt wurde.
Das Drehbuch, an dem Denis zum zweiten Mal zusammen mit der Schriftstellerin Christine Angot gearbeitet hat (es basiert mehr oder weniger auf deren Roman »Un tournant de la vie«), verleiht der klassischen Dreieckskonstellation eine beträchtliche Originalität. Denn der erzählerische Fokus verharrt lange Zeit auf dem Paar, das mit der Anfechtung umzugehen versucht.

Gerhard Midding - epd-FILM

Ob Jean wirklich so verletzlich ist, oder Sara ihn nur anlügt, das ist ein schwerer Diskurs. Ist François am Ende nur eine Phantasie, von beiden ersonnen, um neue Perspektiven für ihre Beziehung zu finden? Claire Denis hat dies merklich mit Liebe und Entschlossenheit in eine spannende Erzählung gepackt. aufwühlend, interessant, aber auch anstrengend und fordernd. Eine sehr intensive Erfahrung die mitnimmt, in beiden Bedeutungen des Wortes.

Uwe Kraus - Abgeschminkt -Deine freundliche Filmzeitschrift

Trailer


 

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