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Andrea lässt sich scheiden
Österreich 2024, 90 min
• Darsteller
Andrea: Birgit Minichmayr
Franz: Josef Hader
Walter: Robert Stadlober
Andreas Vater: Branko Samarovski
Andy: Thomas Stipsits
• Crew
Regie: Josef Hader
Buch: Florian Kloibhofer
Kamera: Carsten Thiele
Schnitt: Roland Stöttinger

 























Andrea lässt sich scheiden

Pressestimmen

Haders Franz ist zwar nur eine Nebenfigur, sein Lächeln aber steht für "Andrea lässt sich scheiden" im Ganzen. Für die Lakonie, mit der die Figuren Schicksalsschläge und Alltag hinnehmen. Für den Galgenhumor des Films, der sich aus der allgemeinen Trostlosigkeit entwickelt. In dem Lächeln steht geschrieben, dass Selbstkontrolle und Aufrechterhaltung einer bürgerlichen Fassade nicht unbedingt glücklich machen. Dass ein feuchtfröhlicher bis dementer Abend in der Schlagerdisco auch nicht schlechter ist. In ihm findet sich der Fluchtpunkt der Erzählung: Auch die aufgeräumte, kontrollierte Polizistin Andrea (Birgit Minichmayr) steuert darauf zu, Scheitern als Chance zu verstehen.
Robert Wagner - perlentaucher.de

Oh du wunderbar trostlose Provinz!
In seiner zweiten Regie-Arbeit „Andrea lässt sich scheiden“ seziert Josef Hader das Leben einer Frau in der Einschicht: lakonisch, aufrichtig und witzig. Birgit Minichmayr brilliert als Dorfpolizistin mit Gewissensbissen.
Andrea überfährt ihren Ehemann Andreas; unabsichtlich, nachts auf einer brettlebenen Straße. Sie wollte sich eh trennen. Und begeht Fahrerflucht. Er wollte sich bei der Geburtstagsparty beim Dorfwirt des Vertrauens noch mit ihr versöhnen, bevor er fetzendicht davon stapfte. Weil: Eigentlich ist die resolute Dorfpolizistin (wunderbarst verkörpert von Birgit Minichmayr) auf dem Sprung in die Metropole (sic!) St. Pölten. Um aus der Provinz im Weinviertel irgendwo zwischen Stronsdorf und Unterstinkenbrunn auszubrechen, neu anzufangen. Weg von Tierärzten, die man auf dem Weg zu einer kalbenden Kuh fürs zu Schnell-Fahren abstrafen muss. Weg davon, verzweifelte Landwirte vor dem Suizid retten zu müssen.
Julia Schafferhofer - kleinezeitung.at

Allein sind die Menschen also in diesem Film, trist die Gegend, das hängt zusammen. Fast wirkt es, als arbeite die Landschaft gegen die Figuren, versuche sie abzustoßen. „Ist a scheiß Gegend. Die Frauen gehen weg, die Männer werden immer komischer“, sagt eine der Hauptfiguren. Die Weite, die Haders Anfangsbild suggerieren könnte, die Verlockung des offenen Raums ist trügerisch, keine Bewegung bleibt hier unbeobachtet. Andrea lässt sich scheiden arbeitet immer wieder mit Bildern, die an Western erinnern, aber es geht nicht um die Eroberung und Eingliederung ‚unzivilisierter‘ Ländereien oder um den Konflikt des Einzelnen gegen die Gesellschaft. Im Gegenteil ist es hier gerade das Totgepflegte, Überdomestizierte, das sich gegen den Menschen richtet, das Gesellschaft von vornherein quasi verunmöglicht und vereinzelte, verwirrte Figürchen zurücklässt, die zwischen Kreisverkehr, Rasenmähroboter und Dorfdiskothek machen, was sich so gehört.

Anton Schroeder - critik.de

Trailer


 

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