Im Kulturkeller Weinhaus Mehling, Hauptstrasse 30, 97816 Lohr am Main Eintritt: 5 € |
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Die Unschuld |
Die UnschuldPressestimmenSchließlich das dritte, finale Kapitel. Es widmet sich dem bislang elliptisch ausgesparten, aber, wie sich schnell zeigt, wichtigsten Bestandteil der Welt, die der Film erschließt: dem Miteinander der Kinder, dem Miteinander Yoris und Minatos vor allem; nicht zum ersten Mal erweist sich Kore-eda dabei als ein Meister in der Inszenierung einer kindlichen Kommunikation, in der dringlichstes Mitteilungsbedürfnis von einem Moment auf den anderen in tiefstes Schweigen, in radikale Kontaktabwehr kippen kann. Die Welt erweitert sich in diesem schönsten Teil des Films - vielleicht gar: in den schönsten 40 Minuten des bisherigen Kinojahres? - nicht nur in sozialer, sondern auch in topografischer Hinsicht.
Wenn ein zehnjähriger Junge plötzlich aus dem fahrenden Auto seiner Mutter springt, kann das daran liegen, dass diese gerade einen für Pubertierende extrem nervigen Unsinn erzählt. Im Fall der alleinerziehenden Saori (Sakura Andō) und ihrem Sohn Minato (Soya Kurokawa) ist es ein Loblied auf die „stinknormale Familie“. Eine solche zu haben und nicht allein sein zu müssen, sei „der größte Schatz“, sagt die Mutter. Auf dass der Sohn irgendwann selbst eine Familie gründen werde. Da steigt Minato buchstäblich aus. Was ihn in die Notaufnahme bringt. [...] Die Suche nach der Wahrheit und das Aufeinandertreffen verschiedener Perspektiven auf sie hat Kore-eda auch schon in seinem Film „Die Wahrheit“ beschäftigt. Während darin ein Mutter-Tochter-Gespann um die Deutungshoheit ringt, ist das Geflecht der Blickwinkel in „Die Unschuld“ noch sehr viel dichter. Trailer |
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