Im Kulturkeller Weinhaus Mehling, Hauptstrasse 30, 97816 Lohr am Main Eintritt: 5 € |
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Dogman |
Dogman
PressestimmenDer mit einem Clownsgesicht gesegnete, sympathisch zerbrechliche Schauspieler Marcello Fonte spielt den Hundefriseur Marcello, die Kinderdarstellerin Dalida Baldari Calabria dessen Tochter Dalida. Sie tritt wie eine Märchenprinzessin auf, wenn ihre längst von Marcello geschiedene Mutter sie zum Vaterbesuch schickt. Und wie ein Märchenfluch ist das Unglück, das Marcello heimsucht. Denn von einem Tag auf den anderen ist es mit seinem Ansehen, seiner guten Nachbarschaft mit den Kneipiers und Kioskbesitzern des Orts vorbei - weil sich ein gewalttätiger, lärmender, koksverrückter Teufel in Marcellos Leben drängt, der die windschiefe Idylle im Hundesalon zu zerstören droht. Es ist wenig überraschend zu erfahren, dass sich Matteo Garrone jahrelang vorrangig der Malerei gewidmet hatte, bevor er sich ernsthaft ins Filmgeschäft zu stürzen begann. Bereits die erste Szene in Dogman wirkt mit ihrer Kombination aus Düsternis und einer dramatischen Lichtsetzung sowie in ihrer Brutalität wie ein animiertes Gemälde von Caravaggio. Nur ist es bei Garrone keine schöne Judith, die dem muskulösen Holofernes mit einem Schwert das Haupt absäbelt, sondern ein häßlicher Kampfhund, der dem schmächtigen Hundefriseur Marcello (Marcello Fonte) die Hand abzubeißen droht. Das Zusammenspiel von Marcello Fonte und Edoardo Pesce in den Hauptrollen ist eine darstellerische Sternstunde. Pesce bringt in der Rolle von Simoncino eine körperliche Präsenz auf die Leinwand, die an den jungen Robert De Niro erinnert. Es ist, als würde unter seiner inneren Zerrissenheit, seiner zur Wut unterdrückten Energie der gesamte Kinosaal pulsieren. Dieser schauspielerischen Wucht begegnet Marcello Fonte mit kleinen Gesten und einer fragilen, vielsagenden Mimik. Auch er redet ja kaum etwas, schneidet keinesfalls expressionistische Stummfilmgrimassen, und doch kann man ihm die Gedanken im Gesicht ablesen: die Kränkungen, die Schmach, sein Zaudern, seine Zweifel, die Verzweiflung, den Abscheu. TrailerLinkAndreas Kilb - Videofilmkritik auf faz.netFotos |
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