Die Spur
Polen, Deutschland 2017 128 min • Mitwirkende
Janina: Agnieszka Mandat
'Matoga': Wiktor Zborowski
Dyzio: Jakub Gierszal • Crew
Regie: Agnieszka Holland
Buch: Olga Tokarczuk nach ihrem Roman "Der Gesang der Fledermäuse"
Musik: Antoni Lazarkiewicz
Kamera: Jolanta Dylewska & Rafal Paradowski
Schnitt: Pavel Hrdlicka
Die Spur
Pressestimmen
»Die Spur«, Agnieszka Hollands fulminanter Mystery-Thriller um eine zauberhaft überdrehte, zunehmend verzweifelte Ökoanarchistin, führt in die traumschöne Landschaft der polnischen Sudeten. Tiere aller Arten, auch seltene Käfer, gedeihen hier reichlich, aber zu jeder Jahreszeit ist »Saison«, wie Olga Tokarczuks Roman »Der Gesang der Fledermäuse« und ihr mit Agnieszka Holland gemeinsam verfasstes Drehbuch lakonisch notieren.
Die energische Singlefrau findet Tiere, die in verbotswidrig aufgestellten Fallen entsetzlich verendet sind. Ihre Anzeigen ignoriert der Polizeichef, und der mächtige katholische Pfarrer wettert mit reaktionären Bibelsprüchen dagegen. Tiere hätten keine Seele und der Mensch solle sich die Erde untertan machen, lautet sein Credo. Der Waldpächter, ein mafiöser Gernegroß, macht die Felle getöteter Tiere zu Geld und verdient an der Jagdgier, der Spielsucht und Prostitution in dem zurückgebliebenen Landstrich.
Claudia Lenssen - epd_Film
Dieser Film ist Polens Antwort auf Quentin Tarantino
Natürlich sind diese Männer mehr als nur Jäger. Sie sind Vertreter des alten, polnischen Patriarchats, die mit ihrem testosterongetränkten Gebaren nicht nur Tiere, sondern auch Frauen wie die junge Dobra Nowina als ihr Eigentum betrachten. Es sind Männer, die wenig mit Modernisierung oder der Europäischen Union anfangen können und noch weniger mit aufmüpfigen alten Schachteln wie Duszejko. Mit ihnen trägt Agnieszka Holland, die für „Hitlerjunge Salomon“ 1992 einen Golden Globe gewann, nicht nur einen überholten Typ Mann zu Grabe, sondern auch das alte, modernisierungsfaule und korrupte Polen.
Katja Belousova - Die WELT