Im Kulturkeller Weinhaus Mehling, Hauptstrasse 30, 97816 Lohr am Main Eintritt: 5 € |
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MI 4. Juli 2018 |
Noch gehen die französischen Komödien nicht aus! Mehr Satire als RomKom ist diese toll besetzte Cinderella-Geschichte rund um die Pariser Hausangestellte Maria. Sie wird unverhofft zum Gast einer piekfeinen Dinnerparty, was zahlreiche Verwicklungen nach sich zieht - inklusive Love Story. Rossy de Palma, bekannt aus vielen Almodovar-Filmen, spielt mit viel Herz die Maria. Toni Collette ist als ihre Chefin, die Madame, von exquisiter Gemeinheit. An ihrer Seite spielt Harvey Keitel einen Ehemann in heimlichen Geldnöten. Amanda Sthers (Drehbuch und Regie) hat das alte Motiv aufgepeppt und entkitscht. Das Ergebnis ist eine boshafte Parabel auf eine Gesellschaft, die sich nur nach außen liberal präsentiert. | |
DI 10. Juli 2018 |
Sonderveranstaltung des Bezirkskrankenhaus LohrNach der Vorstellung Diskussion zusammen mit Ärzten, Therapeuten und einen PatientenTherapie für GangsterTherapie für Gangster zeigt das Leben und die Wirklichkeit im Maßregelvollzug aus der Sicht suchtkranker Straftäter , fernab der Gesellschaft mit ihren eigenen Regeln und Gesetzen. Zwischen dem alltäglichen Kampf gegen den Suchtdruck, die eigene Schuld und die Einsamkeit betrachtet der Film dabei die Menschen hinter dem Profil des Täters. Menschen, die versuchen, die letzte Chance ihres missglückten Lebens wahrzunehmen, anstatt in den aussichtslosen Abgründen der Gefängnisse erneut hoffnungslos zu verschwinden. Ein Film, der sensible Einblicke in eine für Außenstehende normalerweise verschlossene Welt preisgibt und Menschen zeigt, die in dieser Form selten von der Gesellschaft wahrgenommen werden. | |
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MI 11. Juli 2018 |
"Nachdem Paolo Virzì mit „Die süße Gier“ eine Satire auf die Wirtschaftskrise in Italien drehte, folgt nun ein beschwingtes Roadmovie, das nicht minder in seinem Heimatland verankert ist. „Die Überglücklichen“ aus dem Titel sind zwei Frauen, die gemeinsam aus einer Psychiatrie ausbrechen und quer durch die sommerliche Toskana flüchten. Mit zwei herausragenden Hauptdarstellerinnen und jeder Menge Dialogwitz gelingt Virzì eine unterhaltsame, mediterrane Tragikomödie rund um Freundschaft und den Ausweg aus einer krisengeschüttelten Lebensphase." | |
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MI 18. Juli 2018 |
Von Geburt an ist das Gesicht des zehnjährigen Auggie Pullmann entstellt. Etliche Operationen haben dies zwar ein wenig verbessert – dennoch fühlt sich Auggie unter anderen Menschen nicht wohl. Bisher wurde er von seiner Mutter zuhause unterrichtet und versteckte sein Gesicht am liebsten unter einem Astronautenhelm. Doch nun soll der Besuch einer regulären Schule auch eine Chance für Auggie sein, ein ganz normaler Junge sein zu können. "Die vielen originellen und fantasievollen Bildeinfälle des Films, die immer wieder Traum und Wirklichkeit vermischen, sorgen für einen augenzwinkernden Unterton und nehmen dem Thema seine Schwere. Erzählerisch wechselt Chbosky immer wieder die Perspektive, sodass nicht nur Auggie, sondern auch seine Schwester und Mitschüler im Fokus der Geschichte stehen. Ein weiterer inszenatorischer Kniff, der diesem wunderschönen Film Tiefe, Kraft und Originalität verleiht. " | |
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MI 25. Juli 2018 |
"Unglaublicher als ein Mockumentary: die verrückte Geschichte des amerikanischen Musikers Sixto Rodriguez, der in Südafrika ein Kultstar wurde, ohne es zu wissen – bis ihn Jahrzehnte später doch noch Fans ausfindig machen" "[...] Aber die Geschichte ist hier noch nicht zu Ende. Vier Jahre lang hat der schwedische Filmemacher Malik Bendjelloul an seinem Projekt gearbeitet. Im ersten Jahr erhielt er noch Fördermittel, dann war er auf sich selbst gestellt. So stand der Film immer wieder auf der Kippe. Es war die Kraft der Geschichte, die ihn daran hinderte, aufzugeben. Er übernahm den Schnitt, die musikalische Gestaltung und ergänzte fehlende Szenen durch eigene Animationen. Aus dem Mangel wurde eine Tugend. Sixto Rodriguez wird nicht gänzlich entmystifiziert. Er bleibt eine enigmatische Figur in einem sensiblen, sehr genau komponierten Film. Nie verliert er die Balance zwischen hoch emotionalen Szenen und nüchterner Recherche, zwischen kleinen animierten Einschüben, künstlerischer Distanz und klarer Dokumentation mit historischem Material. Er beginnt völlig rätselhaft in Südafrika und kommt dann ganz behutsam in den USA und der Gegenwart an. Doch das Wichtigste ist: Er stellt einen Musiker vor, der mit seinen wunderbaren, klaren poetischen Texten völlig zu unrecht vergessen wurde. Ein Juwel der Musikdokumentation." | |
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MI 5. September 2018 |
Christian Petzold erzählt von Deutschen auf der Flucht vor den Nazis. Doch er belässt die Figuren aus Anna Seghers Roman "Transit" kurzerhand im Marseille von heute. Die Figuren des Regisseurs Christian Petzold sind oft Gespenster. Wir sehen sie, aber sie sind gar nicht wirklich hier, sondern in ihrer Vergangenheit verhaftet. 2005 benannte er sogar einen ganzen Film nach diesem Phänomen. Auch in Transit, dem ersten deutschen Wettbewerbsbeitrag der 68. Berlinale, scheinen Gespenster umzugehen. Es sind die Figuren aus Anna Seghers' gleichnamiger Erzählung von 1941. [...] Georg und Marie bewegen sich, während sie Seghers' Dialoge sprechen, wie alle anderen Geflüchteten durch ein sehr gegenwärtiges Marseille. Da kickt ein Junge, der Borussia-Dortmund-Fan ist, mit einer Getränkedose; im Hafen drehen sich Containerkräne; die Wände der Hausdurchgänge sind mit Graffitis besprüht; auf der Tonspur läuft Road to Nowhere von David Byrne. Und Razzien werden nicht von Schergen eines längst vergangenen Vichy-Regimes durchgeführt, sondern von genau solchen flics, wie sie viele aus dem eigenen Frankreich-Urlaub kennen. Ein Coup. Denn der Effekt ist ebenso irritierend wie bemerkenswert: Nie waren Petzolds Gespenster lebendiger. Die Kritik von Wenke Husmann auf zeit.de lesen | |
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MI 12. September 2018 |
Santa Barbara im Jahre 1979: Jamie wächst unter Frauen auf, die ihm äußerst unterschiedliche Dinge beibringen. Mike Mills’ autobiographisch gefärbtes Drehbuch wurde für den Oscar nominiert – zu Recht. Als Jamie nach einer Mutprobe ins Krankenhaus kommt, reicht es seiner Mutter Dorothea. Fünfzehn ist der Junge nun, wächst ohne Vater auf und denkt, Atemnot bis zur Ohnmacht sei ein Spiel. Fehlt ihm das männliche Vorbild? Wie kann man ihn zu einem richtigen Mann machen – und was hieße das überhaupt, in Santa Barbara im Jahre 1979? Dorothea beschließt, andere Frauen in die Erziehung mit einzubinden, nämlich ihre Mitbewohnerin Abbie (Greta Gerwig), eine junge Fotografin aus New York, und Jamies beste Freundin Julie (Elle Fanning). „Jahrhundertfrauen“ lautet der deutsche Titel, der eher eine Biographiensammlung vermuten lässt; treffender wäre die wörtliche Übersetzung gewesen: „Frauen des zwanzigsten Jahrhunderts“. Dorothea (Annette Bening) ist die lässigste von ihnen. Sie arbeitet als Zeichnerin in einem Architekturbüro, lehnt sämtliche Avancen von Kollegen ab und raucht die ganze Zeit. Um Dorothea aus der Fassung zu bringen, muss schon mindestens ihr Auto auf dem Parkplatz des Supermarktes Feuer fangen. Aber das Auto war ohnehin alt. „Es ist nicht immer alt gewesen, es wurde ganz plötzlich so“, sagt ihre Stimme aus dem Off – und spricht dabei natürlich von ihr selbst. Die Kritik von Julia Bähr auf faz.net lesen | |
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MI 19. September 2018 |
Das fulminante Regiedebüt von Taylor Sheridan ist mehr als ein atmosphärisch dichter Thriller. Sein aufwühlendes Independent-Kino lenkt den Blick auf das immer wieder verdrängte Schicksal der amerikanischen Ureinwohner, insbesondere der Frauen, in den trostlosen Reservaten. Nach langer Zeit kratzt damit wieder ein sehenswerter Film am heroisierenden Mythos der US-Pionierzeit und zeigt schonungslos die Wunden der kolonialen Freiheit. Hauptdarsteller Jeremy Renner beweist dabei beeindruckend, dass sein Metier nicht nur Action-Blockbuster und Comicverfilmungen sind. Neben Elisabeth Olsen als FBI-Agentin brilliert der 46jährige als einsamer Jäger mit subtiler Emotionalität. | |
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Mittwoch 26. September 2018 |
I, TonjaSie war eine der besten Eiskunstläuferinnen der Welt. Doch eine Rabenmutter, ein dummer Ehemann und ein unglaublicher Skandal brachten sie zu Fall: Tonya Harding. Eigentlich ist diese Geschichte zu verrückt, um wahr zu sein. Und weil sie so verrückt ist, lässt sie sich nur als Satire erzählen. Umwerfend, nicht nur auf dem Eis: Margot Robbie in der Titelrolle. |
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