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Filmforum: Demokratie in Gefahr?
Veranstaltung der VHS in der Alten Turnhalle

Einführung: Wolfgang Weismantel
DO 17. Juni 2021 19:00
SELMA
von Ava DuVernay
USA 2015, 127 min
FSK ab 12 Jahren

 

SELMA

Absolut sicher ist ja noch nichts, aber gefühlt 99,9% wird dieser Termin in der Alten Turnhalle stattfinden. Man kann sich schon mal bei der VHS anmelden: Kursnummer: ML1195

Die afroamerikanische Filmemacherin Ava DuVernay konzentriert sich in ihrem Biopic über Martin Luther King auf die Ereignisse um den Marsch von Selma nach Montgomery im Jahr 1965.
Die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung hat in den 60er Jahren ihre Markierungen auf der Landkarte der USA, vor allem in den Bundesstaaten des Südens, hinterlassen. Greensboro, Birmingham, Montgomery, Jackson, der Marsch auf Washington: die Namen der Orte, an denen die schwarze Bevölkerung für ihre Rechte auf die Straße ging, sind ebenso tief im Bewusstsein verankert wie die Namen der Menschen, die ihr Leben für diesen Kampf ließen. Es ist daher nur folgerichtig, dass das erste große Biopic über Martin Luther King nach jenem Ort benannt ist, an dem er und die Bürgerrechtsbewegung ihren wichtigsten Triumph feierten. Im kleinen Städtchen Selma, 80 Kilometer westlich von Alabamas Hauptstadt Montgomery, eskalierte im Frühjahr 1965 der Kampf um das uneingeschränkte Wahlrecht für afroamerikanische Bürger. Ein halbes Jahr zuvor hatte Lyndon B. Johnson den Civil Rights Act unterzeichnet, der allen US-Bürgern gleiche Rechte zusprach. In»Selma«wollten die Afroamerikaner jedoch nicht länger auf die langwierige Umsetzung ihres Grundrechts warten.

epd FILM

Endlich wieder Kino im Kulturkeller

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MI 7. Juli 2021
18:00 (OmU) & 20:30 Uhr
Porträt einer jungen Frau in Flammen
Portrait de la jeune fille en feu

von Céline Sciamma
Frankreich 2019, 120 min
FSK ab 12 Jahren

 

Porträt einer jungen Frau in Flammen

Die Legende von Orpheus und Eurydike ist sehr präsent in diesem Filmdrama
Zunächst malt Marianne Héloise "blind", denn Héloïse soll nicht mitbekommen, dass sie gemalt wird. So muss Marianne, die ihr als Gesellschafterin vorgestellt wird, ihr Modell bei gemeinsamen Spaziergängen an der Küste studieren, um sie später aus dem Gedächtnis zu zeichnen. Schließlich ist das Porträt fertig. Marianne gesteht Héloïse, wer sie ist, und zeigt ihr das Porträt. Das, sagt Héloïse, sei nicht sie. "Ich wusste nicht, dass Sie Kunstkritikerin sind", entgegnet Marianne. "Ich wusste nicht, dass Sie Malerin sind", erwidert Héloïse. Da nimmt Marianne ein Tuch und zerstört das Gemälde. Die Mutter ist entsetzt, gewährt ihr aber noch eine Chance. Sie wird für einige Tage auf Reisen gehen, bei ihrer Rückkehr hat das Bild fertig zu sein. Héloïse bietet nun von sich aus an, für Marianne Modell zu sitzen. Das Porträt wird zum Vorwand für die beiden Frauen, Zeit miteinander zu verbringen. Die Fertigstellung muss hinausgezögert werden. Während dieser Zeit kommen sie sich näher, trinken, nehmen Drogen, schlafen miteinander. Sie kümmern sich um die Dienstbotin, die schwanger ist und mit ihrer Hilfe ihr Kind abtreibt. Und sie lachen viel.

Philipp Stadelmaier - Süddeutsche Zeitung

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SA 10. & SO 11. Juli
14:00 Uhr - Eintritt 4 EUR
Die Heinzels - Rückkehr der Heinzelmännchen
von Ute von Münchow-Pohl
Deutschland 2019, 74 min
FSK ab 0 Jahrenh

 

Die Heinzels - Rückkehr der Heinzelmännchen

Vor dem Film gibt Claudio (Produzent) einen Einblick in die Werkstatt der Animationsfilmer.

Die lustigen Kobolde, die nachts als fleißige Zipfelmützenträger die Arbeit der faulen Kölner verrichten, haben fast 200 Jahre auf dem Buckel. Zeit, ihnen nach dem berühmten Gedicht und einer Realfilmversion von 1956 einen Animationsfilm zu gönnen. „Die Heinzels – Die Rückkehr der Heinzelmännchen“ ist erstaunlich gut gemacht und besticht durch den Enthusiasmus, mit dem alle an der Sache waren.
Zeitgemäß ist die Heldin ein Heinzelfrauchen und nennt sich Helvi. Ihre tolle deutsche Stimme Jella Haase sorgt mit dem Lied „Wir heinzeln das“, das sie mitten im Film und im Nachspann voll Inbrunst singt, für die richtige Stimmung. Helvi also hilft dem zunächst arg brummigen Bäcker Theo, dessen Geschäft vor dem Ruin steht, gegen seinen geldgierigen Bruder Bruno zu bestehen. Was da nachts in der Zuckerbäckerei so alles passiert, Missgeschicke eingeschlossen, gehört mit zum Humorvollsten, was man derzeit im deutschen Kinderfilm erleben kann.

Westfälische Nachrichten

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MI 14. Juli 2021
18:00 & 20:30 Uhr
Master Cheng in Pohjanjoki
von Mika Kaurismäki
Finnland 2019, 114 min
FSK ab 6 Jahren

 

Master Cheng in Pohjanjoki

Der Programmkino Hit des letzten Sommers - einer der seltenen Gute-Laune-Filme!
Kino und Kochen gibt gemeinhin ein gutes Rezept für ein gelungenes Unterhaltungsmenu – wie diesmal der Publikumspreis bei den Nordischen Filmtagen Lübeck bestätigt. Erzählt wird vom chinesischen Koch, den es mit seinem kleinen Sohn nach Finnland verschlägt. Seine Suche nach einem alten Freund verläuft zunächst ergebnislos. Dafür findet der Held im fremden Dorf bald neue Bekannte. Seine Köstlichkeiten der chinesischen Kulinarik begeistern die Bewohner. Vor allem die einsame Cafe-Besitzerin stellt fest: Liebe geht durch den Magen. Mika Kaurismäkis warmherzige Komödie überzeugt durch liebenswerte Figuren, wunderschöne Landschaftsbilder sowie appetitanregende Menü-Kreationen wie Kräuter-Rentier auf asiatische Art. Das Auge isst bekanntlich mit, insbesondere im Kino. Geistige Nahrung gibt’s obendrein: „Gutes Essen macht glücklich!“, weiß der Koch. Und merke: Auch Suppe sollte man kauen!

programmkino.de

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MI 21. Juli 2021
18:00 & 20:30 Uhr
Als wir tanzten
von Levan Akin
Georgien, Schweden 2019, 113 min
FSK ab 12 Jahren

 

Als wir tanzten

Mit diesem Film habe ich mich zurück zu meinen Wurzeln als Filmemacher begeben, d.h. ich habe auf ganz ursprüngliche Weise gearbeitet. Das echte Leben der Leute, die im Film zu sehen sind, und die aktuellen Geschehnisse in Georgien haben die Geschichte unmittelbar beeinflusst. Und diese entwickelt sich immer weiter. Im engeren Sinne erzählt der Film die Geschichte von jungen queeren Menschen und von deren Schwierigkeiten, aber in einem größeren Rahmen auch von der Historie und der heutigen Lage des Landes. Der Film wird vielen Leuten einen sehr interessanten Einblick in einen Teil der Welt bieten, den sie nicht kennen. Und es ist ein aufrichtiger Film über die Bedeutung frei zu sein.
Filmemacher Levan Akin

Bei der Premiere in Cannes wurde „Als wir tanzten“ 2019 sehr positiv aufgenommen. In Georgien selbst dagegen gab es heftige Proteste, Vorführungen benötigten Polizeischutz. Levan Akin war sich der Tatsache wohl bewusst, dass er mit seinem Film direkt an ein kulturelles Selbstverständnis rührt, dem dreißig Jahre nach dem Ende der Sowjetunion zunehmend die Voraussetzungen wegbrechen. Junge Georgier träumen von London, wie Mari, die in eine Schachtel Zigaretten aus dem Westen immer wieder die weniger bekömmlichen georgischen Rauchwaren füllt. Auch durch das Tanzen öffnet sich die weite Welt: Ein Auftritt an der Scala könnte die großen Schmerzen wert sein, die zu dieser Kunst gehören.
Bert Rebhandl - FAZ

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MI 28. Juli 2021
18:00 & 20:30 Uhr
Milla Meets Moses
von Shannon Murphy
Australien 2019, 120 min
FSK ab 12 Jahren

 

Milla Meets Moses

Unser Lieblingsfilm des letzten Jahres

[Filmemacherin] Murphy rutscht mit diesen emotionalen Nahaufnahmen nie ins Sozialdrama ab, sondern balanciert immer am Rande zum Irrwitz, dessen sich die Familie selbst bewusst ist. Als Moses das erste Mal zum Abendessen in der Familienvilla zu Gast ist, wird ihrer von Tranquilizern benebelten Mutter plötzlich bewusst, dass ein zweiter Junkie mit am Tisch sitzt. Sie kann diese Absurdität nur noch mit einem unkontrollierten Lachanfall kommentieren. Statt ihre Figuren auszuschlachten, lässt Murphy sie ohne Gefühlsduselei zwischen Verletzlichkeit, Selbstbeherrschung und liebenswerter Unbeholfenheit taumeln. "Milla Meets Moses" erinnert deshalb jenseits der weichgespülten Treueschwüre und Liebesbekundungen dieses sonderbaren Genres eher an den Geist von Andrea Arnolds "American Honey", gibt sich dem Flow des Daseins mit allem Schmerz und aller Schönheit einfach hin.
Sofia Glasl - SZ

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MI 4. August 2021
18:00 & 20:15 Uhr
La Vérité - leben und lügen lassen
von Hirokazu Kore-eda
Frankreich, Japan 2019, 106 min
FSK ab 0 Jahren

 

La Vérité - leben und lügen lassen

Der japanische Meister Hirokazu Kore-eda schrieb eine Traumrolle für Catherine Deneuve

Hirokazu Kore-eda ist kein Regisseur, der nur eine Geschichte erzählt. Seine Filme haben immer mindestens eine zweite Schicht, die ein tieferes Problem philosophisch betrachtet. Man kann sich also sicher sein, dass sein neuer Film „La Verité – Leben und lügen lassen“ nur vordergründig von einer zwischenmenschlichen Wahrheitssuche handelt. Es ist der erste Film, den der japanische Arthouse-Regisseur im Ausland gedreht hat. Die französische Filmdiva Catherine Deneuve spielt darin Fabienne, eine alternde französische Filmdiva, die mit einer letzten großen Rolle abtreten will und außerdem gerade ihre Autobiographie publiziert hat. Juliette Binoche tritt als ihre Tochter Lumir auf, eine erfolgreiche Drehbuchautorin, die samt Mann (Ethan Hawke) und Kind aus Amerika angereist ist, um mit der Mutter den Erfolg des Buches zu feiern. Doch schon beim ersten Blättern darin muss sie feststellen, dass die Mutter hier einiges geschönt hat. Und so beginnt zwischen den beiden Frauen ein Ringen um die titelgebende Wahrheit ihrer Familiengeschichte – doch das ist eben nur die erste, die offensichtliche Ebene.
Maria Wiesner - FAZ

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MI 11. August 2021
18:00 & 20:15 Uhr
Eine Geschichte von drei Schwestern
von Emin Alper
Türkei, Deutschland 2019, 106 min

 

Eine Geschichte von drei Schwestern

„Ein einzigartiges Werk, das geschickt Tschechow mit den Brüdern Grimm verbindet.“ The Hollywood Reporter

Die drei Schwestern Reyhan (20), Nurhan (16) und Havva (13) leben mit ihrem Vater in einem abgelegenen Dorf in Zentralanatolien. Alle drei wurden als Dienstmagd in die Stadt geschickt, doch inzwischen leben alle drei wieder zu Hause. Als letzte von ihnen kehrte Nurhan zurück: Sie hatte den Sohn des Arztes der Region geschlagen, weil dieser jede Nacht sein Bett nässte. Reyhan war bei ihrer Rückkehr schwanger und wurde vom Vater eilig mit dem Schafhirten Veysel verheiratet. Der Traum von einer besseren Zukunft scheint sich für die drei jungen Frauen nicht zu erfüllen, doch die Bande, die sie verbinden, sind stark. Während sie darauf warten, dass die verschneiten Straßen wieder passierbar werden, vertreiben sich Vater und Töchter die Zeit mit Geschichten.

Die wilden Berge Anatoliens bilden die Kulisse für ein Familiendrama. Emin Alpers dritter Film bietet kunstvoll komponierte, meist ruhige Bilder, in denen Poesie und Realismus zueinander finden, und erzählt die Geschichte von drei jungen Frauen, die sich nicht mit ihrem vorherbestimmten Schicksal abfinden wollen.
programmkino.de

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MI 18. August 2021
18:00 & 20:15 Uhr
Kiss me Kosher
von Shirel Peleg
Deutschland 2020, 101 min

 

Kiss me Kosher

Endlich mal wieder eine gelungene deutsche Komödie

Culture-Clash gibt gern eine gute Kulisse für Komödien ab. Hier muss sich ein israelisch-deutsches Paar den diversen Vorurteilen stellen. Dass Enkelin Shira auf Frauen steht, kann Oma Berta ja akzeptieren. Aber dass mit Maria ausgerechnet eine Deutsche geheiratet werden soll, geht für die Holocaust-Überlebende jedoch überhaupt nicht. Der Chaos-Pegel steigt, als Marias Eltern in Jerusalem anreisen, um die Hochzeit zu planen. Flottes Tempo, pfiffige Dialoge, reichlich Situationskomik sowie spielfreudige Darsteller lassen den Zusammenprall der Kulturen und ungleichen Familien zum gelungenen Debüt werden. Culture-Clash mit Chuzpe und Charme!
programmkino.de

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MI 25. August 2021
18:00 & 20:30 Uhr
Persischstunden
von Vadim Perelman
Deutschland 2020, 127 min

 

Persischstunden

„Erfindung einer Sprache“ nennt sich eine 2008 vom für seine Drehbücher bekannten Wolfgang Kohlhaase aufgeschriebene und bereits als Hörspiel umgesetzte Erzählung. Der US-kanadische Regisseur Vadim Perelman hat sie als Kammerspiel für die Leinwand adaptiert, Lars Eidinger brilliert darin als Kommandant der Küche eines Übergangslagers, der sich von einem Gefangenen die persische Sprache Farsi beibringen lässt, weil er nach dem Krieg in den Iran auswandern und ein Restaurant eröffnen will. Was der Hauptsturmführer nicht weiß: die Wörter, die er lernt, sind eine reine Phantasiesprache. Ob die Sache gut gehen wird, daraus zieht „Persischstunden“ seine Spannung.
programmkino.de


 

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