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Mittwoch 28. September 2022
18:00 & 20:15 Uhr
Zusammen mit unserem ehemaligen Leiter der Lohrer Forstverwaltung tauchen wir ein in den Nationalpark Bayerischer Wald
Der wilde Wald - Natur Natur sein lassen
von Lisa Eder
Deutschland 2021, 89 min
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Der wilde Wald - Natur Natur sein lassen
Ein Event zum Thema Wald - Holzlieferant, Klima- und Naturschützer!
Bernhard Rückert - langjähriger Leiter der Lohrer Forstverwaltung - wird nach den Vorstellungen die Bezüge zum Spessart herstellen und Fragen beantworten.
Nach der ersten Vorstellung gibt es in der Diele des Weinhaus Mehling die Gelegenheit einer intensiveren Diskussion mit ihm.
Mythisch-mystische Bilder
Süddeutsche Zeitung
Wir hatten Bernhard Rückert schon zu Schlöndorffs "Der Waldmacher" eingeladen, aber da war er zur 25 Jahresfeier der Partnerschaft mit Milicz in Polen unterwegs. Seine Ausführungen zum Thema Wald in seiner Antwort-Mail hat uns dazu gebracht, den Film "Der wilde Wald" endlich anzuschauen. Es hat uns beeindruckt, wie in diesem Dokumentarfilm das Thema Nationalpark Bayerischer Wald informativ und kreativ umgesetzt wird. Es war klar: Der Film muss in den Keller!
... und das hatte uns Herr Rückert geschrieben: "Das Thema [Aufforstung in Afrika] hat mit unserem Wald im europ. Sinne nur indirekt zu tun. Andererseits ist diese Wiederentdeckung und das Vorgehen dieser Art von Waldbegründung global von größter Bedeutung für den Erhalt und die Wiederherstellung überlebenswichtiger Grundlagen zur Nahrungserzeugung für einen Großteil der Menschen, genauso fürs Klima. Seit einigen Jahren diskutieren weitsichtige Wissenschaftler wieder ernstlich die Agroforstwirtschaft.
Andererseits hat der deutsche Förster Peter Wohlleben (Das geheime Leben der Bäume) in den zurückliegenden Jahren schon mehrfach auf diese Überlebensstrategie und Kommunikation von Bäumen hingewiesen, neuere Ergebnisse gibt es aus USA und der Schweiz. Bäume sind "Lebewesen" in einem funktionsfähigen Organismus, zum Leidwesen vieler Förster, Säger und Forstwissenschaftler."
Das macht richtig Lust auf einen spannenden und informativen Abend mit dem kompetenten Gesprächspartner!
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Mittwoch 5. Oktober 2022
18:00 & 20:30 Uhr
Wunderschön
von Karoline Herfurth
Deutschland 2020, 126 min
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"Noch nie stand das Aussehen so im Mittelpunkt wie in unserer körperfixierten Gegenwart mit ihrer permanenten Aufforderung zur Selbstoptimierung. Auch die Body-Positivity-Bewegung mit ihrem Postulat, dass jeder Körper schön sei, bietet keinen Ausweg, zumal die Werbung sie längst vereinnahmt hat: Der Spot, in dem Julie auftritt, kokettiert mit weiblichen Emanzipationsbestrebungen, nur um sie mit jungen, dünnen Models umso fieser zu unterlaufen: Frauen sollen nicht nur gut aussehen, sondern sich die Mühe, die das kostet, möglichst nicht ansehen lassen.
Für die Schauspielerin Karoline Herfurth ist "Wunderschön" ihre dritte Regiearbeit, nach der romantischen Komödie "SMS für dich" (2016) und dem Frauen-Buddy-Movie "Sweethearts" (2019). Sie hat selbst in diversen Komödien mitgespielt, von "Mädchen, Mädchen" bis "Fack ju Göthe", und aus ihrem großen Thema einen leichten Film gemacht: mit spitzen Dialogen, einem guten Gefühl für Pointen und Timing. Und mit tollen Darstellerinnen, die die Klischees, die sie verkörpern, mit Leben füllen. Die Regisseurin spielt auch selbst mit, sie hat, wie sie erzählt, eigens zehn Kilo zugenommen, um die junge Mutter Sonja zu verkörpern."
Martina Knoben - Süddeutsche Zeitung
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MI 12. Oktober 2022 18:00 OmU & 20:15 Uhr
Come On, Come On
C'mon C'mon
von Mike Mills
USA 2020, 109 min
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Kinder vor der Pubertät sind eine ganz besondere Gattung von Mensch. Die Eltern und Großeltern unter euch kennen das. Kleine Kinder leben in einer eigenen Welt, in der es viel zu entdecken und keine Grenzen gibt. Für uns Erwachsene ist es oft ein Abenteuer, wie sich Kinder vor unseren Augen blitzschnell vom "Engel" in einen "Teufel" verwandeln ... dabei sind sie eigentlich immer sie selbst und wundern sich über diese seltsame Spezies der Erwachsenen.
Für den kinderlosen New Yorker Radiomoderator Johnny (Joaquin Phoenix) ist es eine besondere Herausforderung, als er sich plötzlich um den neunjährigen Sohn seiner Schwester Viv (Gaby Hoffmann) kümmern muss. Er wird "Vater" ohne in die Rolle hineingewachsen zu sein, und diesen spannenden Lernprozess zeigt "Come on, come on" auf zarte und berührende Weise.
Regisseur Mike Mills hat sich in seinen Filmen ungewöhnlichen Familiengeschichten verschrieben. Manche von euch haben vielleicht Jahrhunderfrauen im Keller gesehen. Auch da geht es um einen Vater-losen Sohn, der von drei Frauen erzogen wird. Mills ist ein Meister, der alltägliche Geschichten erzählt und dem es gelingt, "mit einer wundersamen Mischung aus Präzision und Beiläufigkeit, das Universelle im Individuellen zu finden, im ganz persönlichen Erleben den Blick auf die Welt zu weiten". (epd-FILM)
Ein Meisterwerk ... nicht nur für (Groß)Eltern!
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MI 19. Oktober 2022 18:00 & 20:00 Uhr
Vier Wände für Zwei
von Bernabé Rico
Spanien 2020, 94 min
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Vier Wände für zwei
Wenn man drei bis vier Filme am Tag ansieht - das normale Pensum zu Berlinale Zeiten - bleibt es nicht aus, dass vieles verschwimmt im Nachhinein. Wenn der Film dann im Kino anläuft, braucht es eine Weile, sich zu erinnern, und natürlich schauen wir ihn - ist die Erinnerung positiv - gleich noch einmal an.
"Vier Wände für zwei" ist ist da eine Ausnahme, ein Film, der uns all die Zeit in bester Erinnerung geblieben ist - auch weil wir so beschwingt aus der Vorstellung in den Hackeschen Höfen herausgetaumel sind. Was sich aus der simplen Grundkonstellation - Business-Frau kauft Schnäppchen-Wohnung mit Wohnrecht der alten Vorbesitzerin - an Witz und Drama entwickelt, ist Gute-Laune-Kino par excellence. Die alte Weisheit "Die besten Komödien sind Tragödien" bestätigt sich auch hier wieder. Der Film ist da, bei aller Leichtigkeit, reich an Schicksalsschlägen. Saras Karriere wird von einem Tumor ausgebremst, und um ihre inzwischen beste Freundin zu beruhigen, zitiert sie John Lennon: „Leben ist das, was dir passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu schmieden.“
Regisseur Bernabé bringt das zentrale Thema seines Films mit einem Sprichwort auf den Punkt: "Man weiß nicht, was das Paradies ist, bis man es verliert.“
Gerade bei Komödien sind die Dialoge essentiell, was bei dem aktuellen Arthouse Hit "Meine Stunden mit Leo" trefflich bestätigt wird. Und die Dialoge sind bei "Vier Wände für zwei" vortrefflich. Das mag daran liegen, dass das Spielfilmdebut von Bernabé Rico auf dem weltweit erfolgreichen Theaterstück "Hundert Quadratmeter" seines Freundes Juan Carlos Rubio basiert, der auch das Drehbuch mitgeschrieben hat.
Ihr werdet Lola (Kiti Mánver) lieben: die 74 Jahre zählende Dame des Films ist eine lebenslustige, weise und quicklebendige Figur, in der Tradition von "Harold and Maude".
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MI 26. Oktober 2022 18:00 & 20:00 Uhr
Die Magnetischen
von Vincent Maël Cardona
Frankreich, Deutschland 2021, 98 min
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Die Magnetischen
Was soll man sagen: Ein Meisterwerk halt!
Irgendwo in der tiefen, hässlichen französischen Provinz. Ein Bistro, eine mit Schrott garnierte Autowerkstatt, Gassen wie überall, in denen die Jugend des Ortes zu Beginn des Film ausgelassen die Wahl von Mitterand feiert. "Der Film spielt dort, wo eigentlich nichts passiert", sagt der Regisseur in einem Interview und weiter: "Diese Spannung zwischen einem Zentrum [Berlin], 'wo was los ist' und der Peripherie, 'wo nichts los ist', war uns sehr wichtig, weil sie auf die große Krankheit unserer Epoche hinweist, auf das Gefühl, niemals wirklich am richtigen Ort zu sein."
Da kommt die eigene Jugend in den Sinn. Zwar ist Lohr nicht hässlich und auch nicht allzutiefste Provinz, aber die vielen Kreativen mit dem Gefühl, nicht am richtigen Ort zu sein, die gab es schon und vielen ist es gelungen, den Absprung zu schaffen.
Auch der hohe Stellenwert, der Musik für Generationen von Lohrer Jugendlichen hatte und immer noch hat, zeigt eine frappierende Parallele zu "Die Magnetischen" auf. Erinnert sich noch jemand an das furiose "Trio infernal"?
Die Geschichte ist ganz schlicht. Im Mittelpunkt sehen wir zwei ungleiche Brüder, die mit dem Vater in der Autowerkstatt leben und auf dem Dachboden einen Piratensender betreiben. Der charismatische Jerôme ist der Moderator, und und sein introvertierter Bruder Philippe ist Meister des Mischpults und der Technik. Mit der Einberufung von Philippe zum Militär und seine Versetzung in das geteilte Berlin, ist es mit dem harmonisch eskapistischen Dorfleben zu Ende und die ungewisse Zukunft des Erwachsenenwerdens nimmt ihren Lauf.
Und da ist noch Marianne aus Paris mit ihrer Tochter, mit der sich ein Dreiecksverhältnis entspinnt. Marianne schwankt mit ihrem Herzen zwischen dem großen Jungen, der nicht erwachsen werden mag, und dem Jüngeren, der es noch nicht packt, in der Welt der Erwachsenen anzukommen.
Der Film ist noch ganz frisch in den Kinos und so beziehen wir die Blu-ray direkt vom Verleih. Leider hat dieser nur eine deutsche Fassung. Doch die ist richtig gut ... wir hatten "Die Magnetischen" gleich noch mal in der synchronisierten Fassung angesehen.
WIR HABEN KEINE ZUKUNFT, ALSO ERSCHAFFEN WIR EINE Jens Balzer über die Musik in DIE MAGNETISCHEN
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