Im Kulturkeller Weinhaus Mehling, Hauptstrasse 30, 97816 Lohr am Main Eintritt: 5 € |
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MI 5. Juni 2019 |
Eine Zeit lang dachten wir, französische Komödien wachsen im Überfluß - Nun aber schon wieder eine Staffel, bei der nichts Passendes zu finden war. "Monsieur Claude und seine Töchter" sind ja bestenfalls Lustspiel und fallen bei unseren Kellerkriterien durch - Millionenpublikum hin oder her. Gut, dass sich das deutsche Kino auch in Sachen Komödien mausert. Da kommt das wunderbare Roadmovie über zwei ungleiche Brüder gerade recht. Reise in die eigene Vergangenheit | |
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MI 12. Juni 2019 |
Shoplifters - FamilienbandeBei seinem siebten Streich in Cannes hat es für Hirokazu Kore-eda geklappt: Die Goldene Palme für sein großartig sensibles Drama „Shoplifters“. Wie so oft geht es dem japanischen Meisterregisseur um Familie und gesellschaftliche Außenseiter. Ein Ladendieb und eine Arbeiterin finden nachts auf der Straße ein vernachlässigtes Mädchen und nehmen es spontan bei sich auf. Kleine Leute mit großem Herzen demonstrieren wie Würde geht und Solidarität - just in jenem Japan, wo gnadenloser Konkurrenzkampf und rigoroser Leistungsdruck das Leben beherrschen. Ein berührendes Lehrstück in Humanismus und Nächstenliebe - ganz ohne Zeigefinger oder moralinsaure Predigt. Premierminister Shinzo Abe wollte dem Regisseur nicht zur Palme gratulieren. Das übernahm das Volk und bescherte dem Drama das beste Kassenergebnis eines japanischen Films in diesem Jahr.
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MI 19. Juni 2019 |
Eine Frau wie ein Land China, so stellt man sich das manchmal gern vor, wurde dazu verdammt, die Geschichte von Kapitalismus, Liberalismus, sogar von der Demokratisierung und ihrem Scheitern, von Boom und Krise, wie sie den Westen prägte, in kurzer Zeit und trotz der gewaltigen Größe des Landes oft auf engem Raum zu durchlaufen. Wenn man dann dort ist, mag man bemerken, dass dies auch nur eines von vielen möglichen Bildern ist. Aber eben das, was uns am meisten angeht. Und deswegen gibt es eine bestimmte Art von chinesischen Filmen, in die ein aufgeschlossenes und melancholisches westliches Publikum blickt wie in einen Spiegel. | |
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MI 26. Juni 2019 18:00 (OmeU) ⇒ FLVEG English Filmclub 20:30 Uhr in deutscher Fassung Widows von Steve McQueen USA, UK 2018, 129 min |
Hochkarätig besetzt schickt Oscar®-Preisträger Steve McQueen drei couragierte Witwen im korrupten Großstadtdschungel Chicago auf Raubzug. Damit bricht der ehemalige Videokünstler in seinem packenden Thriller mit Geschlechterklischees. Denn meist legen Männer die Welt ohne weibliche Unterstützung in Schutt und Asche. Diesmal zeigt eine starke Riege aus Frauen, dass sie ihnen bei diesem Coup in nichts nachstehen. Mit Viola Davis oscarreifer Leistung in der Hauptrolle verweigert sich der Turner-Preisträger einmal mehr den rassistischen Strukturen des Hollywood-Filmbusiness. Dass seine afroamerikanische Leading Lady gleich zu Beginn mit dem irischen Schwergewicht Liam Neeson liebevoll das Bett teilt, ein weiterer Affront. Denn gemischte Beziehungen auf der Leinwand sind nach wie vor eher selten. | |
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MI 3. Juli 2019 |
Der Film "Die Wiese" - obwohl lange vorher gedreht - ist ein wunderbarer Trommelwirbel zum Gelingen des Volksbegehrens Artenvielfalt. Da wollten wir nicht lange warten und haben den LBV Main-Spessart, der sich ja gefühlt schon ewig bei uns für die Artenvielfalt - nicht nur der Vögel - einsetzt, in den Keller eingeladen. Nach jeder Vorstellung ist Zeit für eine kurze Diskussion und wer es intensiver haben will, für den haben wir das "Oberstübchen" des Weinhauses Mehling für Gespräche nach der 18:00 Uhr Vorstellung reserviert. Jan Haft ist bekannt dafür, seine Filme mit großem technischen Aufwand und modernster Kameratechnik zu realisieren, damit der Zuschauer der Natur so nah als möglich kommt. Das gelingt dem im oberbayerischen Isental beheimateten Filmemacher auch mit „Die Wiese“. Dank hochauflösender Bilder sowie beeindruckender Zeitlupen-, Zeitraffer- und Makroaufnahmen wird der Betrachter regelrecht zu einem Bestandteil dieses vielfältigen Habitats. So kommen wir in „Kontakt“ mit einer Fülle an unterschiedlichsten Lebewesen, denen Haft aus dem „Schattendasein“ der dicht bewachsenen Graslandschaften verhilft. | |
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MI 10. Juli 2019 |
Dass afrikanische Teenager sich in Filmen ihrer Heimatländer küssen, war bislang rar. Weil es in „Rafiki“, dem Spielfilmdebüt von Regisseurin Wanuri Kanihu nun auch noch zwei junge Frauen sind, wurde die Geschichte einer zarten Freundschaft in Kenia vor ihrer Premiere sogar mit einem Aufführungsverbot belegt. Großer Andrang daher bei den wenigen Vorstellungen, als dieses befristet aufgehoben wurde, damit „Rafiki“ als kenianischer Kandidat für den Auslands-Oscar zur Verfügung stehen konnte. Die Wahl fiel letztlich zwar auf „Supa Modo“ von Likarion Wainaina, ändert aber nichts am frischen Wind in der afrikanischen Filmlandschaft und wie hier offene und lebendige Einblicke in eine fremde Welt und auf den freiheitsliebenden Drang der dort lebenden Jugendlichen und der vorherrschenden gesellschaftlichen Konflikte und Dynamiken geliefert werden. | |
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MI 17. Juli 2019 17:45 (OmeU) ⇒ FLVEG English Filmclub 20:30 Uhr in deutscher Fassung Green Book von Peter Farrelly USA 2018, 130 min |
Die stärksten Storys schreibt bekanntlich das Leben. So wie diese um einen latent rassistischen Einfaltspinsel, der in den 60er Jahren als Chauffeur für einen sehr gebildeten, schwarzen Musiker anheuert. Die Tour führt in den tiefsten Süden der USA - und die Abgründe der alltäglichen Diskriminierung. Aus dem ungleichen Duo werden alsbald ziemlich beste Freunde. In diese Freundschaft eingeschlossen wird auch der Zuschauer. Die beiden Helden haben durchaus ihre Ecken und Kanten. Ihrem unheimlichen Charme wird man freilich kaum widerstehen. Ebenso wenig der warmherzigen Botschaft. In zynischen Zeiten von Hass und Häme, werden humanistische, bewegende Filme zu publikumsträchtigen Leuchttürmen auf der Leinwand. Vergnüglichstes Arthaus-Kino in Bestform! | |
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Mittwoch 24. Juli 2019 |
The MuleVielleicht verbinden manche mit Clint Eastwood noch den harten Revolverhelden, für deren Darstellung er in den 60er und 70er Jahren in Italowestern (Für eine handvoll Dollar) und Action Thrillern (Dirty Harry) bekannt und berüchtig war. Eastwood wird 90 und ist ungebrochen und ununterbrochen 70 Jahre lang eine Größe des amerikanischen Kinos. Aus dem Actionheld wurde ein einfühlsamer Regisseur, den wir schätzen und lieben. "The Mule" ist ein witzig, melancholisches Alterswerk, vergleichbar mit Robert Redfords "Ein Gauner und Gentleman" Die Erkenntnis, dass Familie dann doch vielleicht das Wichtigste ist, kommt diesem Jungen in Greisengestalt reichlich spät - und dann glaubt er eben, nur mit seinem Kartellgeld könne er jetzt vielleicht noch etwas retten. |
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